Woodcut Records / VÖ: 12. Mai 2023 / Black Metal
sacrilegiousimpalement.com
Text: Pink
Zeit gelassen haben sie sich, die Finnen von Sacrilegious Impalement. Ganze zehn Jahre sind ins Land gezogen, bis zur Veröffentlichung ihres vierten Satansbratens „Infinite Victor“. Hat sich das Warten gelohnt? Kommt ganz und gar auf das Publikum an. Wer auf klirrende Gitarren der Marke Marduk älteren Datums und Konsorten abfährt, kann sich hier durchaus eine Zeit lang ergötzen. Eigentlich ist alles vorhanden: Heisere Krächzstimme, ordentliches Tempo, ein Sägewerk, dass jedes christliche Kreuz im Nu in feine Scheibchen zersägt. Was will man mehr?
Vielleicht liegt es einfach nur an mir und ich bin mit fortschreitendem Alter nicht mehr so leicht zu überzeugen, wie ich es noch in den Neunzigern war, als der Black Metal auf dem Zenit seines Erfolges (wenn man denn beim Black Metal überhaupt von Erfolg sprechen kann / darf) stand. Damals wurde noch jede Menge Kram aus dem hohen Norden zu uns herübergeschwemmt und die Musik war noch richtig doll böse und geheimnisvoll.
Sacrilegious Impalement machen im Grunde vieles richtig und versuchen zumindest, einigermassen originell zu klingen. Allein schon die Längeneinheiten gewisser Songs sind für sich genommen untypisch für Black Metal. Aber am Ende des Tages ist „Infinite Victor“ halt eben doch nur ein weiteres Black Metal-Album unter vielen, dass leider keine grossen Wellen zu schlagen vermag.