Nuclear Blast Records / VÖ: 4. März 2022 / Heavy Metal
sabaton.net
Text: Cyril Schicker
Triumphe und Tragödien. Himmel und Hölle. Mut und Wut. Monumentales und Fatales. Zermürbendes und Schillerndes. Willkommen in der geschichtsträchtigen Welt von Sabaton.
Feurig, stampfend und fesselnd wie eh präsentieren sich Sabaton auch auf ihrem aktuellsten Silberling. „The War To End All Wars“ ist deren 10. Studioalbum – und die Heimat von 11 starken Kriegern, ähm, Songs.
(Typisch) Sabaton nehmen ihre Hörer mit auf eine ereignisschwangere Geschichtsreise. Eine Reise mit u.a. folgenden Stationen oder besser gesagt Personen: Erzherzog Franz Ferdinand (seine Ermordung löste den Ersten Weltkrieg aus), Milunka Savić (die Serbin wurde, als Mann verkleidet, zu einem der höchstdekorierten Soldaten), Sir Adrian Carton De Wiart (überlebte Schüsse Auge, Schädel, Hüfte, Bein, Magen, Knöchel und Ohr sowie zahlreiche Flugzeugabstürze und kämpfte weiter)…
Das Thema Krieg ist und bleibt toxisch, die Stimmung über das gesamte Album hinweg episch – „The War To End All Wars“ alles in allem fantastisch. Keines der 11 Lieder fällt ab, jeder einzelne Song fällt auf. Beim Song „Christmas Truce“ (Moment des Friedens auf dem blutigen Schlachtfeld zwischen Briten und Deutschen, Heiligabend 1914) habe ich sogar jedes Mal das Bedürfnis, 1914 Schneeflocken zu weinen.
Und ja, Sabaton sind auf ihrem inzwischen über 20 Jahre langen Eroberungsfeldzug nach wie vor nicht (kriegs-)verherrlichend. Viel mehr eröffnen die Schweden neue Perspektiven, schauen historisch über den Tellerrand und graben mit ihren Notenschlüsseln wahre Geschichtsschätze aus.