Band: ROME
Album: Hall Of Thatch
Genre: Folk Noir / Chanson Noir
Label: Trisol Music Group
VÖ: 19. Januar 2018
Webseite: rome.lu
Luxemburg hat weit mehr zu bieten als nur Spezialitäten wie Gromperekichelcher (Reibkuchen), Feiersténgszalot (Fleischsalat) oder Huesenziwwi (Hasenpfeffer). Und das haben wir ROME oder besser gesagt Jérôme Reuter, Gründer sowie bandtechnischer Dreh- und Angelpunkt, zu verdanken.
Müsste man ROME in die Genre-Schublade stecken, würde er wohl bei Chanson Noir und Folk Noir landen. Doch das Kerlchen ist mehr, er bietet mehr und er lässt so viel Raum für so viel mehr Einflüsse zu. „Hall Of Thatch“ ist sein neuster Streich – ein metaphysisches und dunkles Werk.
Schon der Opener „Blighter“ erzeugt mit seinen harten Akustikgitarren-Klängen, unheilvollen Chören und Tribal-Rhythmen eine bedrohliche Stimmung. Parallel dazu formvollendet Jérôme Reuters raues und schroffes Organ archaische Bilderwelten.
Neben hörspielartigen Versatz-Stücken streut der umtriebige Luxemburger immer wieder mal Querverweise zu Chansonniers wie Jacques Brel und Singer-Songwritern wie Leonard Cohen ein. Auf „Hall Of Thatch“ bezieht er sich indes auf Gothic-Americana-Acts wie Woven Hand und Chelsea Wolfe.
Und wo dezente Piano-Akkorde, geisterhafter Ambient-Sound und meditatives Sitar-Spiel sind, sitzen Extravaganz und Melancholie in der ersten Reihe. Für psychedelisches Flair wiederum sorgen rituelle Percussions, mysteriöse Chöre sowie verspielte Orgel-Passagen. Das Timbre des Luxemburgers ist und bleibt traumhaft beschwörend, mitunter sagenhaft verstörend.
Tracklist:
1. Blighter
2. Nurser
3. Hunter
4. Slaver
5. Martyr
6. Hawker
7. Prayer
8. Keeper
9. Clemency
Bandmitglieder:
Jérôme Reuter – Gesang und Gitarre
Tom Luciani – Keyboards
Patrick Kleinbauer – Bass
Laurent Fuchs – Schlagzeug
Bandgründung:
2005
Text: Cyril Schicker