Band: Redeem
Album: 999
Label/Vertrieb: Rockville / Soulfood
Veröffentlichung: 6. Mai 2011
Website: redeemmusic.com
Geschrieben von: Nicole Göbel
Sie haben es richtig gemacht. Nach dem erfolgreichen Erstling „Eleven“ ist das Schweizer Trio Redeem nicht sofort ins Studio gerannt, um möglichst schnell einen Nachfolger zu gebären. Nein, sie haben sich Zeit genommen, um eine würdige zweite Scheibe zu erschaffen. Der Silberling heisst „999“ und überzeugt mit zwölf sauber produzierten, satten und pathetischen Rocksongs.
Als Sänger Stefano Paolucci Redeem im Jahr 2003 in Zug gründete, wollte er nach eigenen Angaben bloss mit Freunden Spass haben und Bier trinken. Es ist mehr daraus geworden. Schon mit der ersten Platte haben die Schweizer im In- wie im Ausland Rockliebhaber zu Lobeshymnen animiert. So eröffneten sie dann auch Konzerte von 3 Doors Down, Daughtry, den Toten Hosen oder Gotthard.
Eine klangvolle Gitarrenmelodie zerreisst die Luft. Das Schlagzeug setzt ein und mit ihm eine tiefe Basslinie. „Lost“ heisst der Opener von „999“. Ein beliebter Songtitel. Genau so eingängig wie der Titel ist auch der Track. Für die erste Single „Promises“ konnte die Band H-Blockx Sänger Henning Wehland gewinnen. Das Duett bietet poppigen Rock mit viel Synthesizer, eingängigen Melodien und zwei starken Männerstimmen, die einem den Atem verschlagen.
Hinter dem Albumtitel „999“ steckt übrigens eine lustige Geschichte. Wer den englischen Notruf erreichen will, tippt diese Ziffern ein. Als sich Bassist Pom Albisser (der die Band mittlerweile verlassen hat) in London beim Bier holen verirrte, nannte ihm der britische Hitproduzent Steven Power, der für den Mix des Albums verantwortlich ist, die Nummer dieses Notrufs. Glücklicherweise hat Pom zu seinen Bandkollegen zurückgefunden. Wer weiss, ob die Scheibe sonst fertig geworden wäre.
Wer dreckigen, rumpeligen Alternativ Rock sucht, wird mit „999“ von Redeem nicht glücklich. Die Scheibe, die von Arne Neurand (Guan Apes, Revolverhelden) produziert wurde, bietet guten, durcharrangierten Breitbandrock wie wir ihn aus Amerika kennen. Ob nun mit harten und verzerrten Riffs, herrlich plätschernden Gitarrenwäden, Synthesizerteppichen oder balladesken Melodien – „999“ überzeugt. Die Songs sind Mainstream. Aber muss das schlecht sein?
Tracklist:
1. The Lesson
2. Promises
3. One Of These Days
4. MRS. Green
5. Micro Suicide
6. Lost
7. Letter To A Friend
8. Gravity
9. Drowning
10. Come Speak To Me
11. Broken
12. Adore
Bandmitglieder:
Stefano „Saint“ Paolucci – Gesang, Gitarre
Roman “Pom” Albisser – Bass
Mike Wittwer – Bass, ab Oktober 2011
Simon „Simu“ Steiner – Schlagzeug
Gründung:
2003