Napalm Records / VÖ: 26. Juli 2024 / Power Metal
powerwolf.net
Text: Cyril Schicker
„Ein böses Schaf ist schrecklicher als der Wolf.“ Was auch immer dieses Sprichwort aus Frankreich sagen möchte, ich bejahe es mal. Und ja sage ich auch zu Powerwolf. Die Erfolgsgiganten aus Saarbrücken, Deutschland, sind und bleiben das musikalische Oberwolfsrudel im ausdrucksstarken, sakral veranlagten Power Metal.
Andere haben eine Laktose-Intoleranz, ich habe eine Melodien-Unverträglichkeit. Nicht so bei Powerwolf, vielleicht aber hat mich das Wolfsrudel auch einfach „nur“ geheilt. Heilung oder nicht Heilung, mit „Wake Up The Wicked“ beweisen Powerwolf einmal mehr ihr untrügliches Gespür für Hits. Ihr inzwischen neuntes Album ist nicht mehr derart pompös mit Orchester-Parts überfrachtet, dafür geizen sie nicht mit eingängigen Metal-Hymnen.
Bei mir – und einer weltweiten Fanschar – hinterlassen Powerwolf eindeutig Bissspuren. Nur schon „We Don’t Wanna Be Saints“ mit dem Kinderchor: was für ein Ohrwurm. Ansonsten: Während die Refrains typisch Powerwolf auf Eingängigkeit schielen, sind es jene spitzfindigen Details in den Arrangements oder der Gitarrenarbeit und rhythmisch akzentuierten Momenten wie „1589“ oder die kurzen Breaks in „Viva Vulgata“. Und die juvenile Frivolität „Kyrie Klitorem“ ist … Ja, frivol, juvenile.
Kurzum: Ich stehe auf meine Bissspuren.