Band: Pilgrim
Album: Misery Wizard
Label/Vertrieb: Metal Blade
Veröffentlichung: 27. Januar 2012
Website: Pilgrim @ bandcamp
Geschrieben von: Thomas Lang
„The Wizard“, „Count Elric the Soothsayer“ und „Krolg Splinterfist, Slayer of Men“ (!!!) nennen sich die drei Herren aus Portland und werden zusammen unter dem Namen Pilgrim als neue Doom-Metal-Sensation aus Übersee angekündigt und in verschiedenen Gazetten auch mächtig abgefeiert. Nun ja, solche Pseudonyme sorgen im Allgemeinen erst mal für mehr oder weniger Gelächter, aber wenn aus dem Promo-Begleittext auch noch hervorgeht, dass sich die Herrschaften „aus dem Verlangen heraus dem echten Doom Metal zu huldigen“ formierten und sich nun auf dem „heiligen Kreuzzug im Kampf für die Herrschaft des Verstärkers“ befinden (wortwörtlich), dann landet schnell der letzte Schluck Kaffee auf dem Bildschirm.
Weniger lustig ist die Musik, die das Trio auf ihrem ersten Silberling darbietet. Los geht’s mit „Astaroth“, einer Huldigung an den gleichnamigen Dämon, welches auf einem recht gefälligen Riff erst mal ein paar Minuten dahinreitet, bevor ein „Hooohooo“ Gesang einsetzt. Nach geschlagenen vier Minuten bekommt man nun sichtlich bemüht aber etwas schwach auf der Brust die ersten Textzeilen vom Wizard um die Ohren geschmettert. Im Großen und Ganzen ganz OK, aber auch nicht mehr.
Mit dem zehnminütigem Titeltrack folgt anschließend die erste wirkliche Geduldsprobe. Zu anfangs wieder zähe Riff-Reiterei, diesmal aber bedeutend langweiliger, anschließend gesellt sich noch langweiligerer Gesang hinzu, der sich wie unter einer Käseglocke aufgenommen anhört.
Die restlichen Tracks kommen ähnlich unspektakulär und langatmig daher, deshalb spare ich mir hier eine nähere Beschreibung. Nicht eine Melodie die hängenbleibt, nicht ein Riff das mitreist nur zäher, fader, extrem in die Länge gezogener Schüler-Doom-Metal der vielleicht ansatzweise an die vielbeschworenen Vorbilder Reverend Bizarre, Saint Vitus oder Pentagram erinnert aber Lichtjahre von deren Niveau entfernt ist.
Fazit:
Nur für unerschrockene Die-Hard-Doom-Maniacs die sonst schon alles durch haben. Ein Punkt gibt’s sowieso, einen halben lege ich für das Artwork drauf, welches etwas an Cathedral-Scheiben erinnert, sowie für den sensationellen Begleittext. Und nochmal einen halben gibt’s für ein paar nette Passagen bei „Forsaken Man“.
Tracklist:
1. Astaroth
2. Misery Wizard
3. Quest
4. Masters of the Sky
5. Adventurer
6. Forsaken Man
Bandmitglieder:
The Wizard – Gesang, Gitarre
Count Elric the Soothsayer – Bass
Krolg Splinterfist, Slayer of Men – Schlagzeug
Gründung:
2010