Rocket Records / VÖ: 17. Februar 2023 / Doom Metal
pigsx7.com
Text: David Spring
Ich glaub, mein Schwein pfeift! Es gibt neues aus dem Hause einer Band, deren Name bereits besser, ist als das Gesamtwerk manch anderer Gruppe. Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs bringen mit «Land Of Sleeper» ihr gewaltiges, viertes Album unter die Leute. Grund zur Freude, denn so losgelöst, durchgeknallt und wütend wie hier, klang der Doom-Metal-Fünfer aus Newcastle-Upon-Tyne noch nie.
7xPigs besitzen im sonst eher langfädigen und ausgedehnten Genre des Doom Metal eine kleine Sonderstellung, da ihre Songs mit einer Durchschnittsdauer von knapp fünf Minuten auf der kompakten Seite sind. Der Opener «Ultimate Hammer» macht gleich klar, warum das gut so ist. Der Track beginnt mit einem knackigen, fuzzigen Riff und bevor man Zeit hat, die Nackenmuskeln zu überstrapazieren, setzt Sänger Matthew Baty bereits mit seinem klagenden, genre-typischen Gesang ein. Es wird keine Zeit verschwendet, unnötiges Fett wurde konsequent getrimmt. Dafür stehen kreative Tempowechsel, gewaltige Gitarren und Bässe und der Song als Ganzes im Vordergrund.
Musikalisch sind Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs irgendwo in der gemütlichen Mitte zwischen der Kolossalität und Kreativität von Mastodon und der Kraft und schieren Schwere von Black Sabbath eingenistet. Dabei zeichnet sich der Sound durch sich konstant ähnelndes und doch stets abwechslungsreichem Songwriting aus. «Terror’s Pillow» ist wie ein erdrückender Albtraum. Die sich wiederholende, absteigende Akkordfolge vernichtend und verschlingend. «Big Rig» ist unfassbar wütend, die treibenden Strophen in starkem Kontrast zum schleppenden Dampfwalzen-Refrain.
Das wohl schwierigste und herausforderndste Stück ist «The Weatherman». Dieser Track ist bis zu einem hypnotischen Kriechen verlangsamt, erdrückend schwer und mantrisch monoton. Wartet aber auch mit sphärischem Gastgesang von Kate Smith (von der Band Bonnacons Of Doom) und den schmerzerfüllten, brutalen Schreien von Frontman Baty auf. Der Song ist dermassen kolossal und epochal, dass das darauffolgende «Mr. Medicine», mit seinen nicht einmal drei Minuten Spielzeit, geradezu punkig wirkt.
Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs überzeugen auf ihrem neusten Werk wie eh und je. Der entschlackte, moderne Sound steht ihnen vorzüglich zu Gesicht, zumal sie den Doom und Stoner Metal immer noch mit jeder Faser ihres Seins zelebrieren. «Land Of Sleeper» ist ein tolles Album, das man auflegen und sofort geniessen kann. Einfach laut aufdrehen und ordentlich abrocken, so wie sich das gehört.