Band: Various Artists / Sampler
Album: The Peter Out Wave
Label/Vertrieb: Peter Out / afmusic
Veröffentlichung: 15. Juni 2012
Website: www.afmusic.de
Geschrieben von: JHG Shark
Das Label Peter Out Records wurde im letzten Jahr von Sir Henrik (Produzent, Radio DJ und Gitarrist bei Monument) in Göteborg (Schweden) gegründet. Das Label positioniert sich mit Musik aus dem Bereich Dark Alternative. afmusic wird den Sampler „The Peter Out Wave” im Juni veröffentlichen.
Die 5er Formation The Death Notes aus Nottingham (England) liefert mit „In The Spider’s Web“ den Opener. Der Track ist auf einem zünftigen Boden bestehend aus Schlagzeug und Bass aufgebaut. Die schwebenden Gitarrenakkorde verleihen ihm etwas Mystisches und der eigenwillige und kraftvolle Frauengesang komplettiert die düstere Stimmung. Etwas klarer in der Struktur, mit einer Drum Maschine als Taktgeber, erschallt „Desire“ von einem römischen Trio mit dem Namen Der Noir. Mir gefällt dabei der eingängige Refrain und die dezent eingesetzten Synthesizer-Strings. Schwerfälligkeit, Monotonie und eine Prise Industrial bieten Agent Side Grinder aus Bromma (Schweden) mit ihrem Beitrag „Telefunk“. Auch etwas düsterschwere Kost ist bei der Band von Sir Henrik Monument und deren Titel „Teeth and Tails“ zu hören, allerdings gefällt mir wie die Frauenstimme meine Gehörgänge umschmeichelt.
The Gaa Gaa’s aus London beschreiben ihren Sound als Psyche-Punk, bei „Hypnoti(z)ed“ ist der etwas ätzende Klang der Leadgitarre schon etwas abgedreht. „Clockwise” von der 4 Personen Truppe Belgrado aus Barcelona, überzeugt mit punkigen Klängen und einer starken Frauenstimme am Mikrophon. „Poczucie Zagrozenia” von Wieze Fabryk aus Lodz (Polen) ist ein treibender, eingängiger und leidenschaftlich vorgetragener Gothic Rock Track. Minimal und fast nur elektronischen klingt „Lonesome XOXO” von Led Er Est. Bei dem Track des New York City Trios überzeugen mich der wummernde Synthesizer-Bass, der Sound der Drumbox und der passende, etwas klagende Gesang.
Dr. Arthur Krause aus Göteborg bieten mit „Deported Soul Deprivation“ eine sehr apokalyptische Nummer, dabei ist der metallische Rhythmus auffällig. Eine Hammond Orgel Sound leitet den Song von „Forever” von Lost Tribe ein. Nach rund 75 Sekunden geht es dann zur Sache: Schneller Beat, verzerrter Gitarrensound und finster Gesang. Schnell, hektisch und soundmässig wie aus einer Blechdose klingt „Detachment” von dem Londoner Duo Linea Aspera, dafür überzeugt der Klang der Frauenstimme. Irgendwo zwischen Garage und Rockabilly würde ich das fetzige „Peek-a-boo Widow” von dem Long Bone Trio einordnen.
Eine absolute Perle und für mich der beste Song auf dem Album haben Joy/Disaster aus Nancy (Frankreich) mit „Suicide“ abgeliefert. Die wavigen Gitarrenlicks im Grundthema klingen ganz nach meinem Geschmack, die heavy Gitarrenwand im Refrain ist Zucker und der Gesang ist auf einem hohen Niveau. Minimal elektronisch, avantgardistisch und etwas abgehoben klingt „F**k the Future, F**k 2010, F**k Everybody” von dem Duo Lebanon Hanover, unter anderem bittet da eine monotone Frauenstimme um etwas mehr Hass.
Der Anspruch der CD, einen Überblick von Bands und Interpreten aus verschiedenen Szenen und Subkulturen, die sich mit der Interpretation von Post Punk beschäftigen, empfinde ich gut gelungen und deshalb gibt es von mir 4 Wertungspunkte.
Tracklist:
1. The Death Notes – In The Spider’s Web
2. Der Noir – Desire
3. Agent Side Grinder – Telefunk
4. Monument – Teeth and Tails
5. The Gaa Gaa’s – Hypnoti(z)ed
6. Belgrado – Clockwise
7. Wieze Fabryk – Poczucie Zagrozenia
8. Led Er Est – Lonesome XOXO
9. Naked On The Vague – Circling Eyes
10. Dr. Arthur Krause – Deported Soul Deprivation
11. Lost Tribe – Forever
12. Linea Aspera – Detachment
13. Long Bone Trio – Peek-a-boo Widow
14. Joy/Disaster – Suicide
15. Svarta Hundar – Mörkt Vatten
16. Lebanon Hanover – F**k The Future, F**k 2010, F**k Everybody
17. M!R!M – O-DIO