Band: Opeth
Album: In Cauda Venenum
Genre: Progressive Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27. September 2019
Webseite: Opeth.com
Schlussendlich habe auch ich mich durchgerungen, endlich das neuste Werk von Opeth abzuhandeln. Als bekennender Fan der ersten Stunde, der die Alben „Still Life“ (1999), „Blackwater Park“ (2001) und vor allem ihr 1996er Output „Morningrise“ zu den Glanzstunden der Band zählt, benötigte ich bisher noch nie mehr Versöhnungszeit wie mit dem aktuellsten Release „In Cauda Venenum“.
Opeth haben in ihrer gesamten Bandhistorie noch nie einen Schuss in den Ofen veröffentlicht. Selbst mit dem halb-akustik Release „Damnation“ (2003), der ausschliesslich auf balladeske Klänge und erstmals nur auf Clean-Vocals setzte, konnte ich mich nach und nach versöhnen. Wäre ja gelacht, wenn ich mich nicht auch mit „In Cauda Venenum“ anfreunden kann.
Das Album, das in zwei sprachlichen Versionen, einmal in Englisch und einmal in Opeth’s Muttersprache Schwedisch erschien, was allein schon die für Mikael Åkerfeldt persönliche Wichtigkeit des Release unterstreicht, lässt sich sehr sperrig an. Allein schon der langatmige, zähe Einstieg in das Werk, brauchte für mich enormes Durchbeissen, bis Opeth dann endlich ihre erlösenden, Genre-typischen Klangweiten von sich gaben.
Opeth distanzieren sich auch hier ganz und gar wieder von ihrem Ursprung des Death- Doom Metals, was aber nicht heissen will, dass Åkerfeldt und Co. sich gänzlich davon verabschiedet haben und irgendwann doch wieder ein echtes Brett abliefern. Zumindest Live bringen Opeth immer wieder gerne Nummern aus ihrer Frühzeit von sich.
„In Cauda Venenum“ zelebriert da lieber progressive Sechziger / Siebziger-Verweise mit wunderschöner Klargesang-Paarung, Ehrfurcht gebärende Gitarrensolos und einem immer mehr in Perfektion strotzenden, dynamisch- wechselhaftem Zusammenspiel der Rhythmusfraktion.
Nach „Heritage“ (2011), „Pale Communion“ (2014) und „Sorceress“ (2016) ist „In Cauda Venenum“ eigentlich die logische Schlussfolgerung dessen, was noch alles aus der Feder Opeth’s kommen kann, aber nicht zwangsläufig kommen muss.
Tracklist:
1. Garden Of Earthly Delights
2. Dignity
3. Heart In Hand
4. Next Of Kin
5. Lovelorn Crime
6. Charlatan
7. Universal Truth
8. The Garroter
9. Continuum
10. All Things Will Pass
Bandmitglieder:
Mikael Åkerfeldt – Gitarre und Gesang
Fredrik Åkesson – Gitarre und Gesang
Martin Mendez – Bass
Martin Axenrot – Schlagzeug
Joakim Svalberg – Keyboard und Gesang
Gründung:
1990
Text: Pink