Band: Officium Triste
Album: The Death Of Gaia
Genre: Doom Metal
Label: Transcending Obscurity
VÖ: 13. Dezember 2019
Webseite: Officium Triste bei FB
Dass Officium Triste nach einem Vierteljahrhundert noch immer im Schattendasein von My Dying Bride, Paradise Lost oder Katatonia baden, ist ungerechtfertigt. Denn die Niederländer schreiben genauso mitreissende Alben, wie ihre nördlicher beheimateten Landsmänner, wenn sie auch nicht eine ganz so grosse Diskografie vorzuweisen haben. In fünfundzwanzig Jahren „nur“ sechs Platten veröffentlicht zu haben, zeugt weder von einem Armutszeugnis noch Lustlosigkeit. Im Gegenteil: Ihre Werke strotzen nur so von Kompositionsfreude. Zudem muss man Officium Triste hoch anrechnen, dass sie in ihrer Schaffensphase noch nie ein mittelmässiges, oder gar schwaches Album auf den Markt gebracht haben. Dem schliesst sich auch „The Death Of Gaia“ nahtlos an.
Das neue Werk ist eine Trauerweide „par Exemple“. Hier werden im Laufschritt tausend Tode gestorben und literweise Tränen vergossen. Jeder Ton wird hier sorgsam in die Waagschale gelegt als wäre es ihr Letzter auf ihrem anstehenden Weg zum Kreuzgang. Man suhlt sich in melodiös-rhythmischer Selbstbemitleidung, während Pim Blankenstein seine tiefen, immer verständlichen Growls wie einen Grabstein darauf platziert. Zur Beerdigung sind mit Vigo van Dijk, Mariska van der Krul, Chris Davies und Elianne Anemaat geladen, die mit ihren additionalen Gesängen, Violine- und Cello-Opfergaben der Trauerfeier Genüge tun.
„The Death Of Gaia“ vermag einen ob ihrer Ruhe im Sturm ins Grübeln über das „Wieso, Weshalb, Warum“ zu versetzen, den Gedanken an den uns alle früher oder später irgendwann heimsuchenden Tod anzunehmen oder das bisher vergangene Leben als inneren Film vorbeiziehen zu lassen. Das dies mitunter an die Substanz gehen kann, ist klar, kann aber durchaus heilend wirken, worin Officium Triste mit „The Death Of Gaia“ allzu gerne bereit sind, Hilfestellung zu leisten.
Tracklist:
1. The End Is Nigh
2. World In Flames
3. Shackles
4. A House In A Field In The Eye Of The Storm
5. The Guilt
6. Just Smoke And Mirrors
7. Like A Flower In The Desert
8. Losing Ground
Bandmitglieder:
Pim Blankenstein – Gesang
Gerard de Jong – Gitarre
William van Dijk – Gitarre
Theo Plaisier – Bass
Niels Jordaan – Schlagzeug
Martin Kwabernaak – Keyboard und Gitarre
Gründung:
1994
Text: Pink