Transcending Obscurity Records / VÖ: 8. Oktober 2021 / Black Metal, Industrial
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Text: Pink
Black Metal aus Australien? Vor dreißig Jahren wäre allein dieses Merkmal ambitioniert gewesen. Dass sich das Duo aus Down Under Norse (nordisch) nennt, ist jetzt aber doch irgendwie, ähem…witzig. Doch heute wird den dunklen Künsten schließlich auf der ganzen Welt gehuldigt. Norse sind allerding keine weitere austauschbare Black Metal-Band die breitbeinig auf Norwegen-Black Metal macht. Dafür steht ihre Musik auf einem eigenen Blatt.
Denn das, was ADR und Forge auf ihrem mittlerweile vierten Album „Ascetic“ veranstalten als Musik zu bezeichnen, scheint mir etwas vermessen. Ich würde es als eine einzige Disharmonie umschreiben – eine kunstvoll dargestellte Form der Abwesenheit von Licht und positiver Energie, die Norse dem Album mit jeder Note aussaugt.
Norse legen es an, mit ihren schräg klirrenden Tönen Ablehnung zu provozieren. Sie loten die musikalischen Extremitäten bis an ihre Grenzen aus. Trotzdem will man dabeibleiben. Denn „Ascetic“ ist genau deswegen faszinierend und kann den Hörer durchaus fesseln – vorausgesetzt, er ist einigermaßen schmerzunempfindlich. Man muss schon etwas ertragen können, um „Ascetic“ etwas abzugewinnen. Mit ihrer mechanisch-industriellen Klang-Dystopie erschaffen Norse ganz eigene, pechschwarze Welten, die aber nur einer Randgruppe von Zuhörern zugänglich sein wird.