Datum: 24. November 2008
Ort: Rohstofflager – Zürich (CH)
Bands: Monster Magnet / Nebula / The Pilgrim Fathers
Written by: Nicole
Die Halle ist bereits ziemlich voll und die Lichter gehen aus. Dann kommen in schummriges Rot-Lila-Licht getaucht, die vier Gestalten von The Pilgrim Fathers aus England auf die Bühne und ich bin froh, dass nicht mehr Licht da ist. Ok, Rock’n’Roll war ja noch nie was für aalglatte Schönlinge, die mit lasziven Bewegungen und herzerweichenden dümmlichen Kuschelsongs die Damenwelt für sich erobern möchten. Nein, heute Abend geht’s um ehrlichen, dreckigen Rock. Und der sieht nun mal so aus und das ist auch gut so.
Trotzdem, so ganz entspricht die erste Vorband des Abends nicht wirklich meinem persönlichen Geschmack und das Publikum ist ebenfalls eher zurück haltend. Eine Freundin von mir versucht diesen Stil zu erklären. Sie bezeichnet es als Versuch von „The Doors“-Imitation mit Hilfe elektronischer Gerätschaften oder so ähnlich. Sehr experimenteller Rock oder was auch immer.
Mit Nebula kamen dann im Anschluss wieder richtige Old-School Rocker aus Los Angeles auf die Bühne und heizten so richtig ein. Schlagzeug, Gitarren, was braucht man mehr, wenn diese Instrumente beherrscht und mit Leidenschaft gespielt werden. Optisch im Bereich von Monster Magnet im XXS Format, doch nichts desto trotz wollten bereits in den Wahnsinn gespielte Groupies langsam aber sicher über die Absperrung klettern. Vielleicht lags auch an anderen Stoffen, ich weiss es nicht. Nebula überzeugten auf alle Fälle das wartende Publikum und begeisterten mit ihrem Rock’n’Roll made in America.
Die Hütte ist voll, die Luft stickig vom Rauch (ja, in der Schweiz darf noch geraucht werden), der Männeranteil des Publikums liegt bei ca. 95%, der Altersdurchschnitt relativ hoch und los geht’s mit Monster Magnet. Dave Wyndorf und seine Band wirken gut gelaunt und lassen nicht mit Klassikern auf sich warten. Bereits seit fast 20 Jahren sind sie im Geschäft und haben das Rock’n’Roller Image mit allem was dazu gehört ausgiebig durchlebt, was unübersehbar seine Spuren hinterlassen hat. Ehrlich gesagt war ich doch etwas überrascht, dass Dave Wyndorf in den letzten Jahren so zugelegt hat. Und so ganz ohne die Unterstützung von halbbekleideten Tänzerinnen auf der Bühne, fehlte irgendwie etwas vom Monster Magnet typischen Charme.
Nichts desto trotz ein Klasse Konzert, super Stimmung und eine Horde begeisterter Fans, die garantiert einen tollen Start in die Woche mit diesem Montag-Abend Konzert erleben durften.