Band: The Monofones
Album: Nuts
Genre: Garage Rock / Punk
Label/Vertrieb: Subversiv / Irascible
Veröffentlichung: 27. März 2015
Website: monofones.com
Geschrieben von: Nicole Imhof
„Jöööööö … das isch aber härzig“. So oder ähnlich könnten die ersten Ausrufe klingen, wenn ihr das neue Album der Monofones z.B. euren Eltern, Grosseltern oder anderen Verwandten unter die Nase haltet. Wieso? Weil die Scheibe „Nuts“ einfach härzig ist. Also, die drei Eichhörnchen auf dem Cover auf alle Fälle. Aber…! Das ist nur die Hülle, eine Tarnung. Denn der Inhalt ist alles andere als jööö. Trashiger Garage-Punk-Rock vom dreckigsten … also für Grossmuttis Ohren. Und gerade deshalb und sowieso, „Nuts“ ist Pflicht mit Hits am Laufmeter.
Dass die drei Eichhörnchen so lieb drein gucken (ok, eines sieht etwas abgelenkt aus) und dass die Scheibe möglichst dreckig ist, das ist alles beabsichtigt. Während die drei Züri-Bärner der Monofones offensichtlich Tage in die Suche nach dem perfekten Coverbild und wohl die Jagd nach dessen gesteckt hatten, waren sie mit den Aufnahmen an sich saumässig effizient. Im Speedtempo sozusagen. Oder wie Hamster „Hammy“ (Häme, du solltest deinen Namen ändern) aus „Ab durch die Hecke“ (kennt den Film noch jemand?). Einmal runter rattern und in nur drei Tagen waren die 14 Songs im Kasten.
Zu den weiteren Fakten. „Nuts“ ist bereits ihr viertes Album und ist nur so gespickt mit Ohrwürmern. Da wurden wohl die Wurmtabletten bei den Nagern absichtlich weggelassen. Die Warnung fehlt eindeutig auf der Packung. Aber eben, dass diese gemogelt ist, wissen wir nun ja. Denn kaum auf Start gedrückt, fängt der wilde Ritt der Monofones mit dem passenden Titel „Ride“ an.
Die Gitarre jault und schrummt (live auch ab und zu verstimmt), das Schlagzeug hämmert einen schnellen und galoppierenden Takt (Rumpeln als Adjektiv passt auch) und Miss O.O. schreit laut und bestimmt ins Mikro. Einen Bass gibt es dazu nicht. Das scheinen die drei nicht zu benötigen. Denn kaum ist der Saft aufgedreht, gehen die Monofones ab wie Zäpfli und hören erst wieder auf, wenn alle 14 Tracks durch sind.
Ohrwürmer gibt es wirklich jede Menge auf „Nuts“. Angefangen mit „Don’t You Mess With The Monofones” … und nein, das traut sich nach dieser klaren Ansage wirklich niemand. Oder meinem Lieblings-Wurm „Drop Dead“. Auch hier, eine einwandfreie, unmissverständliche Aussage „… hey you! you suck …“. Nett sind sie, diese Monofones. Oder man fragt sich, was ihnen über s’Läberli gekrochen ist? Eigentlich gar nichts nehme ich an. Sie sind einfach ganz lieb innen, aussen immer schick verpackt, aber wehe wenn, dann …!
Während die meisten Stücke so um die zwei Minuten Länge haben, machen die einzigen beiden Balladen hier eine Ausnahme. „Jesus Went Into A Nailstudio” summt über dreieinhalb und „Hamster Wheel“ sogar über viereinhalb Minuten. Das nenn ich ausdauernd. Die beiden Tempobraker geben der ganzen Scheibe den Feinschliff und sorgen für etwas Abkühlung. Und wenn dann am Ende „Do You Love Me?“ erklingt, dann kann ich nur sagen, ja … ich steh auf Nüsse. Sogar die instrumentale Version davon zum Finale lässt meine Abneigung gegen Schwyzerörgeli für einmal ausser Kraft treten. Denn die ist einfach nur „nuts“ … verrückt!
„Nuts“ kann man als MP3 hören, muss man aber nicht. Denn originalerweise hört man 60ies Garage-Rock und Trash ab Vinyl. Oder noch besser, live (siehe Plattentaufe in Bern).
Nächste Daten dafür:
11.01.15 Helsinki, Zürich
01.05.15 Cafe Bar Mokka, Thun
02.05.15 Vogelsang, Altdorf
24.05.15 „Halt auf Verlangen“ Open Air, Engelberg
19.06.15 Schmittner Open Air
07.08.15 bton-Festival, Brunnen
Tracklist:
1. Ride
2. Fail Better
3. Don’t You Mess With The Monofones
4. Ode To Lemmy
5. Drop Dead
6. Aeroplane
7. Messed-up
8. Jesus Went Into A Nailstudio
9. What You Say?
10. I Know What You Want
11. Hamster Wheel
12. The Hooligan Pug
13. Brother Doubt
14. Do You Love Me?
Bandmitglieder:
Miss O. O. – Gesang
Sir Hamesly – Gitarre
El Miguel – Schlagzeug