Rock Action / VÖ: 24. Januar 2025 / Post-Rock
mogwai.scot
Text: Michael Messerli
«The Bad Fire» ist eines der schwächeren Alben von Mogwai. Aber es ist immer noch gut genug. Und wie immer enthält es einige tolle Songs. Zum Beispiel das sich tatsächlich ins Chaos stürzende «Hi Chaos», bei dessen Ende man erahnen kann, wie laut das live wird. Die Songnamen haben traditionell keine Bedeutung bei der Band aus Glasgow, sollen die Musik gar nicht erst mit Assoziationen aufladen. Manchmal kann man aber kaum anders. Wie beispielsweise beim Albumtitel, wenn man liest, dass Keyboarder Barry Burns aufgrund der schweren Erkrankung seiner Tochter wirklich durch die Hölle musste. Immerhin geht es der Kleinen wieder besser, sie sei auf gutem Weg.
Und so ist «The Bad Fire» auch keineswegs düster, flirtet sogar mit Indie und ein bisschen Pop, was auch an den Synthies in «God Gets You Back» oder dem Vocoder in «Fanzine Made Of Flesh» liegen mag. Oder an John Congleton, der zum ersten Mal für Mogwai als Produzent an den Reglern sitzt. Der dritte Song «What Kind Of Mix Is This?» stellt dann auch die richtige Frage: Der Produktion fehlt das Organische, die stilistische Zusammenstellung der Songs wirkt etwas zufällig.
Sinnbildlich für das, an was das Album zusätzlich krankt, steht «18 Volcanoes». Es macht sich eine gewisse Unentschlossenheit breit. Man spürt dem elften Album der Bandgeschichte dennoch die Erfahrung und die Qualität der Postrock-Pioniere an, muss ihm auch ein bisschen Zeit und Raum lassen. Der Mittelteil mit «Pale Vegan Hip Pain» und «If You Find This World Bad, You Should See Some Of The Others» spielt gross auf. «Hammer Room» überrascht mit beschwingtem Grundton. Und mit «Fact Boy» folgt das Beste zum Schluss. Eine Erkenntnis ist aber nicht neu: Bei fast der Hälfte der Songs kommt Gesang vor – und das war noch nie das beste Stilmittel der Schotten.
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