Season Of Mist / VÖ: 8. März 2019 / Death Metal
miseryindex.com
Text: Cyril Schicker
„Wir wollten das bestmögliche Album schreiben, basierend darauf, was wir als Fans dieser Musik gern hören würden, und wir sind sehr zufrieden“, lassen sich Misery Index zitieren.
Ganze fünf Jahre hat sich dieser US-Sturm-und-Drang-Trupp für „Rituals Of Power“ Zeit gelassen – das Ergebnis verzeiht ihnen die Durststrecke.
Der bis dato sechste Silberling hat es in sich oder besser gesagt vereint die typischen Trademarks von Misery Index: geharnischte (und gescheite) Vocals, dynamisches Songwriting, eine Portion Grind – und eine insgesamt starke Produktion.
Jeder der einzelner Tracks geht flugs ins Ohr und nistet sich genüsslich ein. Neun sind’s an der Zahl, die Spielzeit von etwas mehr als 36 Minuten ist allerdings schon etwas arg bescheiden. Leider, möge man hier noch anmerken. Vielleicht aber sind sie Songs einfach unerhört knackig, also kurzweilig.
Und für den (angehenden) Betriebsökonomen in dir: Der Misery Index, gelegentlich als Elendsindex bezeichnet, gibt es seit den 70-er Jahren. Es handelt sich dabei um eine «andere Lesart der Phillips-Kurve». Das heisst, auch der Misery Index verwendet als Eingangsgrössen Inflationsrate und Arbeitslosenquote. Hier aber werden die zwei Werte jedoch einfach zusammengezählt.
Wenn in einem Land also eine Inflation von 3% und eine Arbeitslosenquote von 5% gemessen werden, ergibt dies einen Misery Index von 8. Und eine 8, bei einer Skala von 1 bis 10, kriegt „Rituals Of Power“ ebenfalls. Die Rechnung geht auf.