Band: Minuit Machine
Album: Live & Destroy
Genre: Wave / Synthpop
Label/Vertrieb: Desire
Veröffentlichung: 6. Oktober 2014
Website: Minuit Machine bei Bandcamp
Geschrieben von: JHG Shark
Das Projekt Minuit Machine wurde von Hélène im Sommer 2013 ins Leben gerufen. Sie komponierte einige Track und traf im September die Sängerin Amandine. Schon einen Monat später veröffentlichte das Duo ihre Debüt-EP „Blue Moon“. Rund 12 Monate später stand ihr erster Longplayer „Live & Destroy“ online zu Verfügung. Bei Desire Records erschien das Album zudem als trendige Vinyl-Ausgabe.
Am Anfang von „Love Is God“ dominiert eine einfache, üppige Bassline, traurige Synthesizer-Strings fliessen dazu und die Stimme von Amandine hallt durch den Song. Der Start von „Ego“ ist ein elektronisches Arpeggio, der minimale Rhythmus aus der Drumbox und mächtigen Strings bilden den Boden. Zum Teil klingt der Gesang etwas abgehackt, aber er passt harmonisch in die Komposition. Ein schnelleres Tempo schlägt „Comedown“ an und ich mag den leidenschaftlichen Gesang im Refrain.
Es ist bemerkenswert wie Minuit Machine in ihren Song innerhalb von Sekunden eine Atmosphäre schaffen, die einen abtauchen lässt. Zum Beispiel: Der Anfang von „Midnight Love“ erinnert mich an den Film „Das Boot“ aus dem Jahre 1981. Bei „Alienation“ kommt mir das Album „City“ von dem englischen Frauentrio Client in den Sinn. Mit „Sabotage“ liefert das Duo einen Dark Wave Track in einem düster-scharmanten Kleid ab.
Der Sprechgesang bei „Toi et moi n’existe plus“ wirkt kalt, aber die verletzte Seele schimmert durch das Eis. Auch aufgewühlt ist die Komposition von „Apologies“. Der synthetische Beat mit Ecken und Kanten unterstreicht den opulenten Sound. Der letzte Song „Agoraphobia (Album Version)“ ist wieder etwas zugänglicher, hier zeigt Hélène nochmals ihr aussergewöhnliches Talent, als Komponistin im Umgang mit Arrangement von Sounds.
Die zwei Damen überzeugen mich, sie präsentieren gekonnt ihren Sound und Vorstellungen von zeitgemässer, melancholischer, elektronischer Musik. Von mir gibt es dafür ein 8 von 10.
Tracklist:
1. Love Is God
2. Ego
3. Comedown
4. Trauma
5. Midnight Love
6. Alienation
7. Ghost
8. Sabotage
9. Toi et moi n’existe plus
10. Apologies
11. Agoraphobia (Album Version)
Bandmitglieder:
Hélène de Thoury – Komponistin und Synthesizer
Amandine Stioui – Gesang und Texte
Gründung:
2013