Onslaught Music / VÖ: 26. November 2021 / Punk, Crossover
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Text: David Spring
Was als lockerer Austausch von Songideen zwischen ein paar internationalen Freunden startete, wurde zu einer waschechten Punkband. Noch bevor die Pandemie überhaupt ein Thema war, nahmen die sechs Musiker:innen von Midwich Cuckoos ihr erstes Album auf, ohne im selben Raum gestanden zu haben. Dies funktionierte so gut, dass mit „Death Or Glory“ bereits die nächste LP ansteht, wobei die Veröffentlichung in zwei Teilen erfolgt. Jetzt gibt es „Death“, im Frühjahr „Glory“.
Was die Midwich Cuckoos vom Gros der meisten Punkbands abhebt, ist etwas, was sonst nur Iron Maiden dürfen: sie haben gleich drei Gitarren im Einsatz. Entsprechend ist der Sound wie die Grundlage einer jeden Schreinerei: ein gottverdammtes Brett! Auch offensichtlich ist, dass eine Gruppe musikbegeisterter Menschen am Werk ist, wie man den mannigfachen Einflüssen anhört. Von der rauen Energie und Power von Bands wie Zeke, Peter Pan Speedrock oder den Garlicboys, über eine Affinität für mitsingbare Hooks à la The Offspring oder The Bronx, bis hin zu den Maiden-esken Gitarrensolos ist alles dabei.
Der Sound der Midwich Cuckoos drückt ab. Dass spielerisch und technisch alles einwandfrei stimmt, macht die Sache erst richtig rund. Die Riffs sind fett, die Rhythmusfraktion unaufhaltsam und an den vielen Gitarrensolos kann sich jede:r Luftgitarrenspieler:in erfreuen. Besonders zu erwähnen ist, wie stark die Stimme von Sängerin Tanzy Velayne ist. Sie setzt der verdammt leckeren Soundtorte das Sahnehäubchen auf.
Midwich Cuckoos sind mal wieder eine Entdeckung, über die ich mich noch in Jahren freuen werde. Die Gruppe macht alles etwas anders als der Rest und überzeugt mit der leidenschaftlichen Art, abzurocken. Genug der langen Worte, „Death“ wartet und hat es verdient, so laut wie möglich abgespielt zu werden.