Band: Mekong Delta
Album: In A Mirror Darkly
Genre: Progressive Thrash Metal
Label/Vertrieb: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 29. April 2014
Website: mekongdelta.eu
Geschrieben von: Daniel Baratte
Wer sich ein wenig mit Progressive Metal auseinandersetzt, stösst unweigerlich auf Mekong Delta. Die Berliner Kombo ist seit 1985 musikalisch aktiv und hat inzwischen 10 Studioalben produziert.
Durchaus berechtigt gibt es Stimmen, welche die Deutschen als massgeblich mitverantwortlich bezeichnen, das Genre des Progressive Metals begründet zu haben, obwohl die Band ihre Wurzeln im Thrash Metal hat. Schon auf ihrem ersten Release „Mekong Delta“ zeigen die Berliner, dass sie zu weitaus mehr fähig sind, als einen Longplayer thrashig runterzuschrubbeln.
Ganze vier Jahre liegen seit dem letzten Release „Wanderer On The Edge Of Time“ und dem aktuellen Silberling „In A Mirror Darkly“ und es scheint so, als hätte die Band die lange Zeit ausgesprochen sinnvoll eingesetzt, denn das Resultat kann sich definitiv sehen bzw. hören lassen.
Das Akustik-Gitarren-Intro mit dem phantasievollen Namen „Introduction“ lässt keine Sekunde vermuten, was auf einem zukommt. Spätestens jedoch beim zweiten Song, dem Instrumental „Overture“ wird einem bewusst, dass man es mit einem besonderen Album zu tun hat. Was Mekong Delta dem Zuhörer entgegenballern ist Prog-Metal erster Güte gepaart einem düsteren und aggressiven Touch, ohne jedoch billig und abgedroschen zu wirken. Auf Song Nummer drei darf dann auch Sänger Martin Lemar mitmachen, dessen hochwertiger Gesang passender nicht sein könnte und „In A Mirror Darkly“ einen besondere Note verleiht.
Wo andere Vertreter des Prog-Metals zeitweise in kommerzielle Gefilde abdriften, verfolgen Mekong Delta gnadenlos ihre Linie und reihen einen musikalischen Leckerbissen an den anderen. Das was die vier Herren hier abliefern ist keineswegs ein Album welches man unter ferner liefen kategorisieren kann. Das ist beachtliche und hochkomplexe Musik, die dem Hörer einiges abverlangt. Grundsolide Gitarrenarbeit mit typischen Thrash-Gitarren-Sound und ebenso solidem Drumming sorgen für ausgesprochene Abwechslung und enorme Kurzweiligkeit.
Fazit: Je mehr ich dieses Album höre, umso mehr Feinheiten werden mir bewusst. Klar, man hätte das Album sicherlich anders, also bombastischer produzieren können, aber so birgt es neben der bereits angesprochenen Komplexität auch einen Hauch von Thrash-Metal was es hochgradig interessant macht. Das ist keine einfache Musik und wird wohl nur einem kleineren Teil der Metal-Gemeinde zugänglich bleiben. Diejenigen, die sich „In A Mirror Darkly“ annehmen, werden jedoch positiv überrascht sein und das Album lange im heimischen Player laufen lassen.
Tracklist:
1 Introduction
2 Ouverture
3 The Armageddon Machine
4 The Sliver In Gods Eye
5 Janus
6 Inside The Outside Of The Inside
7 Hindsight Bias
8 Mutant Messiah
Bandmitglieder:
Martin Lemar – Gesang
Erik Adam H. – Gitarre
Ralf Hubert – Bass
Alexander Landenburg – Schlagzeug
Gründung:
1985