Hammerheart Records / VÖ: 19. Januar 2024 / Death Metal
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Text: Pink
Paul Speckmann zählt mittlerweile sechzig Lenze, ist im musikalischen Sinne aber kein bisschen älter geworden. Nach wie vor zieht er seine Linie wie zu jungen Tagen durch. Speckmann interessiert sich zwar einen Scheiss für musikalische Trends, ist aber über die Welt im Hier und Jetzt mächtig angepisst.
Vielleicht ist genau dies der Treibstoff, der ihn am Leben hält. Mit seinem Flaggschiff Master, welches Kapitän Speckmann immer auf Kurs gehalten hat, auch wenn dessen Besatzung sich munter mit mehr als nur fähigen Leuten weitergedreht hat, umschifft er die Death Metal-Ufer nun seit vierzig Jahren und ist kein bisschen schiffbrüchig geworden.
Bekanntlich verlässt ja der Käpt’n das Schiff zuletzt. Und so ist der neuste Output auch wieder durch und durch seinem Reissbrett entwachsen. Ohne ihn geht nichts. Dass der alternde Herr mittlerweile komplett alles auf seiner akustischen Klampfe komponiert, ist vermutlich auch seinem Alter geschuldet, wenn auch kaum zu glauben, denn „Saints Dispelled“ ist wiederum ein Hassbatzen allererster Güte geworden.
Eine Kreuzung aus gewohnt schnörkellosem Death/Thrash wird den Haien hier zum Frass vorgeworfen. Ohne Geplänkel, aber doch mit viel Sinn für Details ködert das neue Werk langanhaltend seine Beute.
Mit einer gehörigen Portion F**k You-Mentalität rechnet Speckmann ab und reiert seine Lyrics Song für Song herunter. Das Album kommt aus einem Guss und strotzt nur so vor Dreck und Rotz. So und nicht anders will man Master haben.