Band: Lucifer Star Machine
Album: The Devil’s Breath
Genre: Rock / Punk
Label: The Sign Records
VÖ: 3. April 2020
Webseite: luciferstarmachine.com
Viel zu lange ist es her, viel zu lange hat Ungewissheit geherrscht. Doch endlich ist es soweit und die Hamburger High Octane Rock’n’Roller von Lucifer Star Machine bringen ein neues Album unter die Masse. Es hört auf den sinnlichen Namen „The Devil’s Breath“ und rockt vom ersten bis zum letzten Track.
Los geht’s mit der Vorabsingle „The Void“ und es wird unmissverständlich klar gemacht, dass Lucifer Star Machine trotz Landes- und Besetzungswechsel nichts von ihrer Energie, Leidenschaft und Kickass-Attitüde eingebüsst haben. Die Band, die ursprünglich in London gegründet wurde, war 2012 von Sänger und Frontmann Tor Abyss aufgelöst und in Hamburg zwei Jahre später mit neuer Besetzung wiederbelebt worden. Der Sound bleibt unverkennbar, wie man ihn von Lucifer Star Machine kennt und liebt und dieser erste Song macht klar, dass der Teufel hier nichts von seinem Biss eingebüsst hat. Ein knackiges Gitarrenriff mit Sirenen zum Start, ein Schlagzeugwirbel und ab geht es. Volle Pulle werden in diesem highspeed Rocker sämtliche Register gezogen, das Tempo erinnert an Motörhead und Zeke, der Sound druckvoll und dreckig, dazu fetter Gesang, tolle Harmonien und Gitarrensolos par Excellence, ein absolut fantastischer Opener für ein Album.
Mit „Dwell In Misery“ geht es etwas weniger rasant weiter, dafür mit noch mehr Melodie und Attitüde. Erinnerungen an die besten Zeiten des 90er-Haarmetals werden wach, vermischt mit Einflüssen von The Damned und den Misfits. Der Refrain bleibt sofort im Ohr hängen und das fantastische Gitarrensolo gegen Ende tut sein Übriges dazu. Songs wie „Baby, When You Cry“ oder das textlich äusserst aggressive „Eat Dust“ zeigen eindrucksvoll, wie abwechslungsreich diese Platte ist, ohne dabei jemals die Essenz zu verlieren, was Lucifer Star Machine ausmacht. Noch weiter links aussen steht der Wüsten-Roadtrip-Rocker „El Camino Real“, ein Lied, dass gut und gerne in einem Film von Tarantino oder Rodriguez zu Hause sein könnte. Der Wüstenstaub quillt förmlich aus den Lautsprechern.
Musikalisch sind die Jungs sowieso von allerhöchstem Kaliber. In „Pretender“ zum Beispiel erwartet uns nicht nur einer der eingängigsten Refrains, sondern das wohl grossartigste Gitarrensolo der Platte. Mit „Evil Blood“ bewegen wir uns gar in Richtung Hardcore, es ist das härteste Lied des Albums, wobei die Melodie nie verloren geht. Und dann ist da „Midnight Crawler“. Es müsste in 2020 schon Einiges passieren, damit dieses Lied nicht auf meiner jährlichen Best-Of-Liste landen würde. Wenn ich nach dem zweiten Durchlauf des Albums plötzlich einen einzelnen Song etwa 20 Mal in Folge höre, dann ist das definitiv ein Zeichen dafür, dass dieses Lied alles richtig macht. Der unglaublich eingängige Refrain mit Frauenstimme, die fantastischen Drum-Läufe, das rasante Tempo, der kranke Text, der Iron Maiden-esque Mittelteil, die genialen Gitarrensolos, das Piano am Ende, einfach perfekt.
Schlussendlich endet „Devil’s Breat“ mit dem titelgebenden Closer. Der Track ist die endgültige Hommage an die bluesigen Country-Helden aus dem tiefen Süden der USA, Jace Everett, Scott H. Biram oder Imelda May wären stolz auf die Jungs. Ruhig und akustisch, staubig, bedrohlich und sexy. Besser als mit diesem düsteren Song hätten Lucifer Star Machine das Album gar nicht beenden können. „The Devil spoke to me, these are the times, the righteous think the antichrist will rise.“ Wenn dieses Album des Teufels Soundtrack ist, dann darf der Gehörnte gerne kommen und uns mitnehmen.
Tracklist:
1. The Void
2. Dwell In Misery
3. Cruel Hearts
4. Baby, When You Cry
5. The Night Is Young
6. Eat Dust
7. A Touch Of Death
8. El Camino Real
9. Pretender
10. Evil Blood
11. Midnight Crawler
12. Your Love Remains
13. Devil’s Breath
Bandmitglieder:
Tor Abyss – Gesang
Mickey Necro – Gitarre
Marshall Speed – Gitarre
Benny Zin – Bass
Jay Impact – Schlagzeug
Gründung:
2002
Text: David Spring