Band: Long Distance Calling
Album: How Do We Want To Live?
Genre: Post-Rock
Label: InsideOut Music
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: longdistancecalling.de
«Curiosity is a real bastard. It actually is the drive to adapt to changing circumstances.» Mit diesen Worten beginnt das neue, siebte Album von Long Distance Calling. Das einleitende Sprachsample wie auch das Cover lassen bereits erahnen, dass uns hier ein Konzeptalbum erwartet: Es ist eine Betrachtung der Beziehungen zwischen Mensch und Maschine, künstlicher Intelligenz, technologischem Fortschritt und persönlicher Freiheit.
Schnell mengt sich zu den Worten ein äusserst floydiges Riff; eine Zwischenstation, bevor in gewohnter LDC-Manier die Gitarrenwände in aller Lautstärke hochgezogen werden. Das hat natürlich gleich etwas Dystopisches – man stellt sich vor, wie die Welt von Robotern dominiert wird und wir alle bis zum Gehtnichtmehr überwacht werden – wobei nicht alle Songs so klingen. Manchen haftet auch etwas durchaus Positives und Hoffnungsvolles an («Hazard», «Fail / Opportunity»).
Klanglich erweitern Long Distance Calling ihren Kosmos auf «How Do We Want To Live?» ausserdem um viele neue, elektronisch erzeugte Elemente, die sich hervorragend in das Konzept einfügen. Ebenso darf sich erneut ein Gastsänger auf der Platte verewigen: Auf «Beyond Your Limits» ist Eric A. Pulverich (Kyles Tolone) zu hören.
Was man nun persönlich vom technologischen Fortschritt halten mag, bleibt jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall ist es Long Distance Calling gelungen, die Gedanken dazu anzuregen. Und obendrein haben sie – einmal mehr – eine sehr gute Post-Rock-Platte abgeliefert.
Tracklist:
1. Curiosity (Part 1)
2. Curiosity (Part 2)
3. Hazard
4. Voices
5. Fail / Opportunity
6. Immunity
7. Sharing Thoughts
8. Beyond Your Limits
9. True / Negative
10. Ashes
Bandmitglieder:
David Jordan – Gitarre
Florian Füntmann – Gitarre
Janosch Rathmer – Schlagzeug
Jan Hoffmann – Bass
Gründung:
2006
Text: Cornelia Hüsser