Mute – The [PIAS] Store / VÖ: 10. Mai 2024 / Industrial, Avantgarde
laibach.org
Text: Cyril Schicker
Über 2 Stunden Spielzeit, über 25 Tracks – mit über 15 bislang unveröffentlichten Live-Songs – die remasterte und neu gestaltete Edition des 1987 erschienenen Albums „Opus Dei“ von Laibach hat es drauf.
Und sie hat es in sich. „Opus Dei“ erscheint auf Vinyl (mit 16-seitigem Booklet) sowie als 2-CD-Boxset (mit 28-seitigem Booklet). Das neu gestaltete Cover (Verfeinerung des Originals), ein vom antifaschistischen bildenden Künstler John Heartfield inspiriertes Artwork und neue Sleevenotes des Kulturtheoretikers und Autors Alexei Monroe (mit-) stilisieren „Opus Dei“ zu einem ikonischen Werk.
„Opus Dei“ war das erste Album von Laibach für Mute, gemischt wurde es von Rico Conning (Wire, Pere Ubu, Swans, William Orbit). Mit ihren klassischen Laibach-Interpretationen des Opus-Gassenhauers „Live Is Life“ (hier auf Englisch als „Opus Dei” und auf Deutsch als „Leben heißt Leben“) und Queens „One Vision“ (überarbeitet als “Geburt Einer Nation”) traten Laibach vom Untergrund in den Hintergrund – und vom Hintergrund in den Vordergrund.
Anders gesagt: Das slowenische Ausnahmekollektiv legte mit „Opus Dei“ den Grundstein ihres Erfolgs.
Grund genug also, um „Opus Dei“ wiederaufleben zu lassen. Denn ebendieser (Erfolgs-) Grundstein war aus Behördensicht lange Stein des Anstosses. Von der Armee gejagt, von der Polizei gestoppt und von der Regierung verboten: Laibach bergen Zündstoff. Laibach sorgen für Flächenbrand. Laibach brennen ideologisch, politisch alles nieder. Laibach sind heisser Scheiss.
Feuer! Frei! Für! Laibach!
P.S.: Das wiederauferstandene „Opus Dei“ ist ebenso episch wie rau. Und auch wenn die insgesamt 8 Lieder in 19 verschiedenen Farben und Formen zelebriert werden, bleibt die Grundstimmung grau. Atypisch für zarte Gemüter. Typisch für Laibach.