8. Mai 2011
Z7 – Pratteln
Bands: Tarja Turunen / Leaves’ Eyes / Kells
An diesem Konzertabend standen die Frauen im Scheinwerferlicht. Als erste Vorband waren die deutsch-norwegische Symphonic-Metal-Band Leaves’ Eyes auf der Bühne. Obwohl die Halle noch halb leer ist bezirzt die blonde Sängerin Liv Kristine mit Ihrer sanften Stimme das Publikum. Sänger Alexander Krull, der Mann mit den wohl längsten Haaren, schrie und sang mit seiner tiefen Stimme seine Parts zum tobenden Schlagzeug und den heftigen Gitarrenriffs.
Zwar stehen auch bei der zweiten Vorband noch viele Konzertbesucher vor der Halle. Dennoch ist die Stimmung vor der Bühne gut. Die sexy Frontfrau der französischen Kells weiss, wie sie das Publikum animieren kann. Mit dem knappen Schwarzen und wilden Bewegungen sang sich die hübsche Französin in die Herzen der vordersten Reihen. Französischer Rock vermischt sich mit Metal und Klassik. Teils sind die Songs sogar etwas poppig angehaucht. Empfehlenswert.
Endlich kommt der Moment, auf den alle gewartet haben. Das Licht geht aus, die Klavierklänge von „If You Believe“ ertönen. Tarjas Musiker kommen auf die Bühne. Der Applaus steigert sich ins unermessliche als Tarja im schwarzen Mantel und sichtlich gut gelaunt die Bühne betritt und „Anteroom of Death“ von ihrem im September erschienenen Album „What Lies Beneath“ anstimmt.
Spätestens beim dritten Song „I Feel Immortal“ von Tarjas erstem Album traf sie wohl jeden mitten ins Herz mit ihrer wunderschönen, durchdringlichen Stimme. Mit „The Siren“ kommt in der Halbzeit des Konzertes der erste Nightwish-Song. Der ehemalige Apocalyptica Cellist Max Lilja ist voll in seinem Element und scheint um sein Leben zu fiddeln. Dann versammeln sich die Musiker auf der Bühne und stimmen zur Acoustic Session mit zwei Cellos und Tarja am Keyboard an.
Mit den Kostümen ist die Sängerin heuer sparsamer als früher. Bis zur Zugabe präsentiert sie sich in nur drei Outfits. Ein schwarzer Mantel, ein schwarzes kurzes Kleid und zu guter letzt ein löcheriges Top mit langem, schwarz-weissem Rock. Erst bei der Zugabe erscheint sie majestätisch im weissen Winterstorm-Gewand, mit passend weissem Mikrofon.
Die Zugabe wird zum fulminanten Finale. Auf die schnelle Uptempo-Nummer „Stargazers“ von Nightwish folgt „Die Alive“ von Tarjas Erstling „My Winter Storm“ und zu guter Letzt „Until My Last Breath“ von „What Lies Beneath“. Die Fans toben und Tarja kann sich kaum von der Bühne losreissen. Die opereske Lady aus dem Norden hat einmal mehr bewiesen, wer die Frau im Hause des melodiösen Gothic-Rockes ist. Noch auf dem Nachhauseweg klingt Tarjas Stimme in meinem Ohr.
Geschrieben von: Nicole Göbel