Band: Lacrimas Profundere
Album: Bleeding The Stars
Genre: Gothic Metal
Label: Oblivion / Steamhammer
VÖ: 26. Juli 2019
Webseite: lacrimas.com
Die neue Scheibe des bayerischen Gothic-Gewächses Lacrimas Profundere erschien bereits mitten im brütend heissen Hochsommer dieses Jahres. Unpassend für diese Art der Musik, wie einige entgegnen könnten. Doch wer Traurigkeit oder Depression im Herzen trägt, muss diese auch in den fröhlicheren Jahreszeiten mit sich herumschleppen und kann sie nicht einfach niederlegen wie einen Rucksack oder lästiges Gepäckstück. Lacrimas Profundere können der Hörerschaft die Sorgen nicht abnehmen, aber immerhin ein stützender Freund durch die dunklen Zeiten hindurch sein.
Als ich das letzte Mal ein Review für Lacrimas Profundere verfasste, agierte die Band noch in der Originalbesetzung. Zuletzt kehrte dem einzigen verbliebenen Original- und Gründungsmitglied, Oliver Nikolas, Sänger Roberto Vitacca den Rücken, der inzwischen durch Julian Larre ersetzt wurde. Immerhin besann sich der Schlagwerker Dominik Scholz eines Besseren und bemannte das Emo-Gothic-Schiff nach fünf Jahren Lacrimas-Auszeit wieder mit seiner tatkräftigen Anwesenheit. Aber um ehrlich zu sein: Hätte ich mich nicht mit der Bandbiographie befasst, hätte ich gar nichts davon bemerkt, was vor allem dem neuen Frontmann geschuldet ist, der täuschend ähnlich nach Ur-Sänger Christopher Schmid klingt.
Ansonsten bringt „Bleeding The Stars“ nicht weniger als ein Vierteljahrhundert Bandhistorie unter Dach und Fach und bricht es auf das herunter, was Lacrimas Profundere in ihrer sechsundzwanzigjährigen Bandgeschichte bisher ausmachte. Emo-Doom-Klänge gehen hier stets Hand in Hand mit düster-traurigen Gothic-Klängen, die den unverwechselbaren Stil des Trios definiert. Egal, ob man von Lacrimas Profundere nach ihren Frühwerken nichts mehr gehört hat, man fühlt sich hier gleich wieder heimisch.
Mittlerweile greift der Herbst mit seinen knorrigen Gliedern als Vorbote des Todes um sich, um alles Lebende dem todbringenden Winter in seinem ewigen und natürlichen Kreislauf dazureichen. Wer jetzt noch auf der Suche nach einem stützenden Freund ist, wird ihn in „Bleeding The Stars“ sicher finden.
Tracklist:
1. I Knew And Will Forever Know
2. Celestite Woman
3. The Kingdom Solicitude
4. The Mother Of Doom
5. Father Of Fate
6. Like Screams In Empty Halls
7. The Reaper
8. After All Those Infinities
9. A Sip of Multiverse
10. A Sleeping Throne
Bandmitglieder:
Julian Larre – Gesang
Oliver Nikolas Schmid – Gitarre
Dominik Scholz – Schlagzeug
Gründung:
1993
Text: Pink