Datum: 1. März 2010
Ort: Dynamo – Zürich (CH)
Bands: Lacuna Coil / Dommin
Montag, 1. März 2010: Sicherlich kein optimaler Konzertveranstaltungstag. So war es auch als ich das Dynamo betrat.
Mühelos konnte ich direkt nach vorn zur Absperrung gelangen, um pünktlich zum Start des Supports Dommin aus Oslo vor Ort zu sein. Dieser Act entpuppte sich schnell eher als Rockabillyband, was der Stimmung sicherlich keinen Abbruch tat. Vor allem mit ihrem Cover vom 80er Cutting Crew Hit “I Just Died In Your Arms“ überzeugten die Norweger mich gänzlich. Ebenso ihr hitverdächtiges “My Heart, Your Hands“ zeigte in welcher Liga sich Dommin bewegt. Eine Band, die irgendwie in diesem schwarzen Umfeld nicht wieder zu finden ist, aber einen genialen Sound sowie Bühnenshow ablieferte. Vom ersten Takt an konnte der Zuhörer nicht anders als mitwippen und zappeln. Irgendwie fühlte ich mich in die 60er Jahre zurück versetzt, wie sich vielleicht unsere Eltern z. B. bei einem Elvis Presley Gig fühlten. Ja, diesen Vergleich zur Stimme von Dommin ziehe ich ohne wenn und aber. Sicherlich ein wenig gewagt – aber Parallelen sind wirklich vorhanden. Auch, wenn ich jetzt im Nachhinein wieder Songs von dieser Combo höre, wippt mein Kopf wie der eines Wackeldackels auf der Ablage im Auto mit.
Nach ca. 40-45 Minuten abzappelnden Rockabillysound kam dann der Topact auf die Bühne. Nun ging man von Norwegen über Zürich nach Italien!
Lacuna Coil trumpften gleich mit den ersten Tracks “Survive“, “Underdog“ und “Closer“ auf. Direkt zu Beginn vermochten sie zu überzeugen, obwohl der Musikkenner sicherlich festgestellt hat, dass der Bassmann dieses Auftritts nicht zu finden war. Er hatte sich zuvor an der Schulter verletzt und musste die Tour absagen. Die Band zog allerdings weiter durch die Länder, doch leider hörte sich der Sound aufgrund des fehlenden Basses sehr gematscht an. Die Tontechniker hatten sich vielleicht darauf geeinigt, die Gitarren basslastiger erscheinen zu lassen, sehr zum Leidwesen der Stimmakrobatik von Cristina Scabbia. Das schien allerdings dem Publikum wenig zu stören, eifrig wippten die Fans mit und zeigten Emotionen, wie sie ein Künstler auf der Bühne sich wünscht. Lacuna Coil dankten dieses mit ihren mitgebrachten Hits.
Nach ca. einer Stunde gab es eine kurze Unterbrechung und Cristina trat in einem schwarzen Kleid erneut auf die Bühne. Der Song “The Maze“ folgte. Natürlich gab es verstohlene Blicke einiger Herren im Publikum und natürlich auch nur so, dass die Frau bzw. Freundin neben ihm nichts davon mitbekommen konnte. Die Stimmung steigerte sich bis es nach dem 14. Stück, dem Depeche Mode-Coversong “Enjoy The Silence“ in eine weitere kurze Pause ging. Nach einigen Zugaberufen folgten noch die Überhits “Not Enough“, “Spellbound“ und “Our Truth“ und läuteten somit pünktlich um ca. 23 Uhr den finalen Ausklang ein.
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka