Band: Killer Be Killed
Album: Reluctant Hero
Genre: Metal / Hardcore
Label: Nuclear Blast
VÖ: 20. November 2020
Webseite: killerbekilled.com
2014 war ein interessantes Jahr für Musik der härteren Gangart, denn in diesem Jahr brachten Killer Be Killed ihr Debüt-Album raus und bewiesen kurzum, dass das mit den verschrienen Supergroups nicht zwingend eine schlechte Idee sein muss. Aber was erwartet man, wenn gleich drei der bekanntesten Stimmen des Metals das Mikro übernehmen und ihre mannigfaltigen Einflüsse und Stilrichtungen zusammenfliessen lassen?
Mit Troy Sanders von Mastodon, Max Cavalera von Soulfly und Greg Puciato von The Dillinger Escape Plan wird ein enormes Spektrum abgedeckt. Dass die drei zusammen mit Converge-Drummer Ben Koller Gewaltiges auf die Beine stellen würden, war keine Überraschung. Entsprechend überzeugte das Debüt von Killer Be Killed auf ganzer Länge. Nun erscheint mit „Reluctant Hero“ ihr zweites Werk und schlägt ein wie eine Bombe. Mehr noch als bisher kommen all die verschiedenen Stile und Einflüsse der Musiker zur Geltung. Der Opener „Deconstructing Self-Destruction“ ist ein enormes Brett, der Sound tonnenschwer und die Riffs brutal. Natürlich kommen alle Stimmen zum Einsatz. Cavalera übernimmt meist die harschen, geschrienen Parts, Puciato ist mit seiner markant nasalen Stimme irgendwo zwischen sphärisch melodiös und vernichtend brutal, und Sanders bietet dem Ganzen mit seinem beeindruckenden Bariton einen breiten Boden.
Musikalisch ist das Album genauso abwechslungsreich wie die Mitglieder der Band. Das knapp einminütige „Animus“ zum Beispiel ist ein krasses Grindcore-Brett, der sechsminütige Titeltrack, der den Abschluss bildet, wiederum beinahe eine Powerballade, ruhig und sphärisch im ersten Teil (und stark an Puciatos Solosongs erinnernd), episch und immer heavier werdend dem Ende zu. Dazwischen Elemente aus Thrash, Hardcore und Doom Metal. Sei es das fast schon radiotaugliche „Dream Gone Bad“, das eher klassische Metal-Brett „Left Of Center“ mit zweistimmigen Gitarrenläufen oder die furiose Hardcore-Nummer „Filthy Vagabond“ mit Gang-Shouts im Refrain: Killer Be Killed fahren echt alles auf.
Man kann getrost sagen, dass Killer Be Killed ihren Status als abwechslungsreichste, faszinierendste und schlicht beste Metal-Supergroup eindrucksvoll zementiert haben. Die Band hat einen ganz eigenen und modernen Sound geschaffen. „Reluctant Hero“ überzeugt auf ganzer Linie, es ist unendlich heavy, treibend, aggressiv und unterhaltsam. Bleibt nur zu hoffen, dass die vier Musiker irgendwann mal die Zeit für eine richtige Tour finden werden, denn diese Songs gehören auf eine Bühne.
Tracklist:
1. Deconstructing Self-Destruction
2. Dream Gone Bad
3. Left Of Center
4. Inner Calm From Outer Storms
5. Filthy Vagabond
6. From A Crowded Wound
7. The Great Purge
8. Comfort From Nothing
9. Animus
10. Dead Limbs
11. Reluctant Hero
Bandmitglieder:
Max Cavalera – Gesang und Gitarre
Greg Puciato – Gesang und Gitarre
Troy Sanders – Gesang und Bass
Ben Koller – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: David Spring