Century Media Records / VÖ: 25. April 2025 / Death & Black Metal
Facebook
Text: Cyril Schicker
Grossmachtfantasie. Sturmtrupp. Grabenlieder. Panzerhenker. Ausblutungsschlacht. So heissen einige Tracks des aktuellen Live-Albums von Kanonenfieber.
Wo also Kanonenfieber draufsteht, steckt sicherlich kein Walt Disney drin. „Live aus Oberhausen“ ist das zweite Live-Album der Überflieger-Band rund um „Noise“, Dreh- und Angelpunkt von Kanonenfieber.
Die Setlist vereint mitunter (junge) Klassiker aus dem Album „Menschenmühle“ sowie Titel des aktuellen Longplayers „Die Urkatastrophe“. Kanonenfieber sind, wenn nicht live, eine One-Man-Show – aber kein One-Trick-Pony.
Kanonenfieber legen des einen Stirn in Zornesfalten. Kanonenfieber legen des andern Gesichtsausdruck in absolute Glückseligkeit. Kurzum: Kanonenfieber polarisieren.
In diesem Zusammenhang werden auch deren Texte (Auszug aus „Menschenmühle“) nur zu gerne missinterpretiert:
Deutschland, Deutschland, Kaiserreich
Kriegessucht und Wahnkrankheit
Deutschland, Deutschland, Vaterland
Mordeslust im Wahnverstand
Kanonenfieber verbinden Death und Black Metal allerdings mit historischem Bewusstsein. Ihr Ziel dabei ist, nicht nur zu unterhalten, sondern vor allem auch aufzuklären.
Natürlich, hiessen Kanonenfieber nicht Kanonenfieber, sondern beispielsweise Friedensengel, wäre die Kontroverse längst im Schützengraben verrottet, ähm, auf dem Weg gen Himmel sanft und klanglos verpufft.
Doch Kanonenfieber möchte weder als Band verpuffen, noch sollen die Aussagen verpuffen: „Krieg ist keine Heldengeschichte – er zerstört Leben und Menschlichkeit. Statt abstrakter Zahlen rücken wir die Schicksale der Namenlosen in den Fokus und machen ihr Leid damit etwas greifbarer.“
Also, ihr Nörgler und „Sörgler“: Raus – aus eurer hausgemachten Zwickmühle und rein – in Songs wie „Menschenmühle“.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |