Band: Kalmah
Album: Palo
Genre: Melodic Death Metal
Label: Spinefarm
VÖ: 6. April 2018
Webseite: kalmah.com
Es war in den frühen 2000er Jahren, als Melodic-Death-Metal-Bands überall aus dem Boden zu spriessen schienen und mein junges Selbst musikalisch beglückten – so damals auch Kalmah mit ihrem ersten Album „Swamplord“, das auch gleich ihre eigene, sumpfige Genrebezeichnung „Swamp Metal“ begründete.
Mittlerweile 18 Jahre später (die Zahl kann ich gerade selbst kaum fassen) habe ich den Melodic Death Metal zwar aus den Augen verloren. Trotzdem wollte ich mir das mittlerweile achte Album der Finnen nicht entgehen und mich noch einmal in der Zeit zurückkatapultieren lassen. Und „Palo“ hat mich nicht enttäuscht.
Der Einsteiger „Blood Run Cold“ zeigt mit Double Bass und geübter Gitarrenhalsbearbeitung gleich, wo es langgeht. Auch die Single „The Evil Kin“ fährt auf der harten und saitenlastigen Schiene weiter. Erstmals richtig glitzernde Keyboardmelodien bekommt man dann bei „The World Of Rage“ auf die Ohren; mit der darauf folgenden schwarzen Prozession wird das aber gleich wieder gutgemacht.
„Take Me Away“ ist nicht weniger laut als seine Vorgänger, doch mit seinen Klavierklängen und der langsamen, mehrstimmigen Gitarrenmelodie im Vordergrund haftet dem Song beinahe etwas Balladenhaftes an, was auf einer Platte dieses Genres natürlich nicht fehlen darf. In klassischer, aber unauffälliger Manier kommt anschliessend „Payback“ daher; dafür bietet „Waiting In The Wings“ vermutlich das schnellste Gitarrensolo der ganzen Platte. Und bei „Through The Shallow Waters“ schauen unverkennbar die Kinder von Bodom vorbei.
Noch einmal eine Ladung geballter Riffs und eine letzte Ladung epischer Tastenarbeit gibt es mit den beiden abschliessenden Songs „Erase And Diverge“ und „The Stalker“, und das Album endet mit genauso viel Energie, wie es begonnen hat.
Fazit: „Palo“ reicht für mich zwar nicht an die ersten Silberlinge von Kalmah heran, ist aber auf jeden Fall ein starkes Album. Der geneigte Hörer von Bands wie Children Of Bodom oder Insomnium dürfte auf jeden Fall entzückt sein.
Tracklist:
1. Blood Ran Cold
2. The Evil Kin
3. The World Of Rage
4. Into the Black Marsh
5. Take Me Away
6. Paystreak
7. Waiting in the Wings
8. Through the Shallow Waters
9. Erase and Diverge
10. The Stalker
Bandmitglieder:
Pekka Kokko – Gitarre, Gesang
Antti Kokko – Gitarre
Timo Lehtinen – Bass
Janne Kusmin – Schlagzeug
Veli-Matti Kananen – Keyboard
Gründung:
1991
Text: Cornelia Hüsser