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Band: Jennifer Rostock
Album: Mit Haut und Haar
Label/Vertrieb: Warner
Veröffentlichung: 29. Juli 2011
Website: www.jennifer-rostock.de
Geschrieben von: Camka Sarvan
Als ich die neuste CD von Jennifer Rostock in die Hände bekam, war mein erster Gedanke „Haare!“. So war es überhaupt nicht verwunderlich herauszufinden, dass das Album den Namen „Mit Haut und Haar“ trägt. Wer Jennifer Rostock noch nicht kennt, stammt wahrscheinlich nicht aus dem deutschsprachigen Raum. Die deutsche Indie-Rock-Band um Frontfrau Jennifer Weist, hat sich in den letzten Jahren mit ihren früheren zwei Alben und vor allem ihrem auftritt beim Bundesvision Song Contest 2008 einen Namen gemacht. Mit dem Werk „Mit Haut und Haar“ legen sie jetzt nun einen drauf!
Das Album ist rockig, frech, aber auch charmant und mitreissend. Vor allem die Texte, gespickt mit Redewendungen und Wortspielen, hinterlassen einen bedeutenden Eindruck und das auch noch in Deutsch, was heutzutage in unserer eher anglistischen Welt eine Rarität geworden ist. Grösstenteils bleiben Jennifer Rostock musikalisch nach wie vor im Rockbereich, jedoch sind immer mehr Elektro und Pop Einflüsse hörbar. Bereits die erste Singleauskopplung „Mein Mikrofon“ hat Grenzen gesprengt und erreichte auf Youtube in Rekordzeit über eine Million Klicks. Die Message des Stücks ist eindeutig: „Ich sage, was ich will und keiner nimmt mir das Recht dazu!“
Weitere Highlights sind ganz klar „Meine bessere Hälfte“, das das selbstzerstörerische Verhalten der heutigen jungen Erwachsenen behandelt, und der erste Track des Albums „Der Kapitän“ mit welchem die Frontfrau ankündigt, sie würde „mit dem Schiff untergehen“, er zeigt eindeutig wie viel Selbstvertrauen mit dem neuen Album einhergeht. Auch das Lied, das Jennifer Rostock beim diesjährigen Bundesvision Song Contest vorgetragen haben „Ich kann nicht mehr“ ist auf jeden Fall hörenswert und neben den vielen energiebeladenen Songs, eines der gefühlvolleren Nummern.
Eine richtige Ballade gibt es auf dem neuen Album nicht, was aber auch nicht unbedingt sein muss. Bei rund 13 Songs gibt es aber auch Tiefpunkte, wie zum Beispiel „Insekten im Eis“, das vor allem bei ihrer Stärke, dem Text schwächelt. Da die schönen Dinge hier aber eindeutig überragen, können wir da auch ein oder zwei Augen zudrücken und das Album als auf jeden Fall empfehlenswert abstempeln.
Tracklist:
1. Der Kapitän
2. Es war nicht alles schlecht
3. Mein Mikrofon
4. Ich kann nicht mehr
5. Lügen haben schöne Beine
6. Fuchsteufelswild
7. Insekten im Eis
8. Mach dich aus dem Staub
9. Wasser bis zum Hals
10. Meine bessere Hälfte
11. Der Horizont
12. Zwischen Laken und Lügen
13. Hier wird ich nicht alt
Bandmitglieder:
Jennifer Weist
Johannes „Joe“ Walter
Alex Voigt
Christoph Deckert
Christopher „Baku“ Kohl
Gründung:
2007