Datum: 16. Oktober 2009
Website: www.worldofomnia.com
Geschrieben von: Ulrich-Peter Weiand
Steve Sic von OMNIA hat uns die Ehre erwiesen und uns ein kleines bisschen in die Welt von OMNIA blicken lassen. Eine zauberhafte Welt aus Feen und Zauber, das Leben im Einklang mit der Natur und dies alles verpackt in wunderschöne, traumhafte Musik. Ein ehrliches und interessantes Interview, aber lest am besten selber …
Uli: Hallo OMNIA! Soeben ist Euer neues Album „World Of Omnia“ released worden. Darauf befinden sich ja neben einigen neuen Stücken auch Eure favorisierten Songs früherer Alben. Zwei dieser Songs kommen in einem neuen Soundgewand als „Radioversionen“ daher. Wollt Ihr damit jetzt auch den breiten kommerziellen Durchbruch erzielen?
Steve Sic: Tja, unser Management wollte, dass wir etwas Kommerzielles produzieren. Da dachten Jenny und ich, es wäre lustig, eine etwas „poppigere“ Version von „Alive!“ zu machen, einfach aus Spass. Aber danach haben wir unser f*** kommerzielles Management gefeuert und werden jetzt weiterhin „Underground“ bleiben, wie immer!
Uli: Euer letztes reguläres Album „Alive“ war bis dahin die ausgereifteste und auch erfolgreichste Veröffentlichung in Eurer Bandgeschichte. Seht Ihr mit den neuen Titeln auf „World Of Omnia“ nochmals eine eigene Weiterentwicklung und wenn ja, in welche Richtung geht diese?
Steve Sic: Wir folgen immer der Strasse zurück in’s Land der Feen. Und ich hoffe, dass uns unsere Musik eines Tages aus dieser verrückten Welt überfüllt mit seltsamen Menschen, führen wird, dahin, wo wir hingehören. Eine spezielle Musikrichtung haben wir nicht. Wir schreiben einfach was wir gerade fühlen.
Uli: Mit Eurem Geiger Yoast und dem Percussionisten Tommy habt Ihr seit kurzem zwei neue Mitglieder in der Band. Welchen Einfluss haben diese Musiker auf den Stil von OMNIA?
Steve Sic: „…Tommy really kicks ass on his drumkit!…“ Das gibt uns viel mehr Energie und Volumen auf der Bühne, was nicht schadet um z.B. an Festivals gegen all diese lauten Rock-Bands anzutreten. Er passt mit seiner natürlich Art einfach zu uns, so dass wenn Jenny und ich etwas Neues schreiben, er einfach ein Teil davon ist.
(Yoast hat die Band zusammen mit unseren Geldmachern verlassen. Deshalb kommt da kein Einfluss mehr von seiner Seite her 🙂 ).
Uli: Ihr seid mit OMNIA fast ständig unterwegs auf Tour. Steve und Jenny sind miteinander verheiratet, haben zusammen eine Familie. Dies ist sicherlich eine nicht immer leicht zu handelnde Konstellation. Kommt es da auch mal vor, dass kleine Unstimmigkeiten, welche die Band betreffen in das Privatleben mit rübergebracht werden und andersrum? Wie geht Ihr damit um?
Steve Sic: Jenny und ich haben kein Privatleben, wir leben OMNIA. Der Rest der Band hat ein Leben ausserhalb. Aber was die dort machen, da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung.
Uli: Ihr seid bekannt dafür, einen ausgeprägten, alternativen Lebensstil zu führen. Wollt Ihr mit Eurer Musik Euren Fans eine Botschaft vermitteln und wie definiert Ihr diese?
Steve Sic: Ich denke, unsere Botschaft an die Fans ist: „…Be whoever you think you are, you only have one life , so LIVE IT! (Sei, was Du sein willst, Du hast nur ein Leben, also lebe es!). Egal, was passiert und egal, was all diese f*** Affen der Gesellschaft von dir verlangen. Du bist frei und kontrollierst dein Schicksal selber. … und natürlich immer, respektiere die Natur!
Uli: Eure Veröffentlichungen zeichnen sich immer durch ein aufwändiges Artwork bei den zugehörigen Booklets aus. Warum legt Ihr darauf einen solch großen Wert?
Steve Sic: Ganz einfach, weil ich ein Künstler bin und es das ist, was ich tue (ich war bereits Maler und Poet, lange bevor ich mit der Musik angefangen habe). Wir könnten niemals eine coole CD machen und dieser dann ein hässliches Cover verpassen, das geht einfach nicht.
Uli: In Euren Songtexten bedient Ihr Euch häufig sowohl bei traditionellen Weisen als auch bei Shakespeare und heidnischen Themen, Ihr selbst bezeichnet Eure Musik ja auch als Pagan Folk. Gibt es etwa auch in der aktuellen Weltpolitik Dinge und Geschehnisse, durch die Eure Texte beeinflusst werden?
Steve Sic: Alles beeinflusst doch irgendwie alles andere, alles ist Chaos und wir leben in einem ständigen Fluss der Dinge. Das Leben beeinflusst uns und wir beeinflussen das Leben.
Uli: Live spielt Ihr fast ausschließlich auf historischen und mittelalterlichen Veranstaltungen. Wann können wir denn mal mit einer Omnia-Clubtour rechnen?
Steve Sic: Sobald wir einen Agenten gefunden haben, der nicht nur auf’s Geld aus ist, werden wir eine Club-Tour planen. Wir sind wie Vampire … wir spielen nur, wenn wir eingeladen werden 😉 Wir fragen niemals nach einem Gig wie all die anderen Bands. Deshalb spielen wir in Deutschland bislang nur auf Mittelalter-Festivals, weil die uns halt gefragt haben (wir stürmen die Mittelalter-Charts mit unseren Alben, obwohl wir eigentlich kein einziges richtiges Mittelalter-Stück spielen).
Uli: Wenn Ihr einen Blick in die Zukunft werfen könntet: an welchem Punkt seht Ihr OMNIA im Jahre 2014?
Steve Sic: Da habe ich wirklich keine Ahnung, wir haben keinen Plan. Wir machen das, wonach uns gerade der Sinn steht. Wenn es Arbeit ist, dann ist es eben das. Ich hoffe natürlich, dass wir im 2014 noch immer am Leben sind und am Rocken. Aber grundsätzlich versuche ich nicht in der Zukunft zu leben, sondern HEUTE.
Lass mich dies mit einem weisen Wort eines alten KungFu Meisters schliessen: „…yesterday is history, tomorrow’s a mystery but Today is a gift! (that’s why it is called the present)…“
Uli: Vielen Dank dass Ihr die Zeit gefunden habt diese Fragen zu beantworten und schönen Gruß
