Date: 14. Januar 2009
Place: Theater 11 – Zürich (CH)
Written by: Nicole
Anlässlich der Premierenvorstellung im Theater 11 des Musicals „Rocky Horror Show“ hatte Art-Noir die Gelegenheit, drei der Hauptakteure für ein kurzes Gespräch zu treffen.
Rob Morton Fowler alias Frank’n’Furter
Nicole: Du spielst ja als Frank’n’Furter doch eine sehr ausgefallene Persönlichkeit. Bist du privat auch ein Freak? Tattoos hast du ja einige wie ich sehe.
Rob: Ja, ich denke schon, dass ich ein Freak bin. Meine Tattoos sind alle von mir gezeichnet und für mich muss jedes Tattoo eine Bedeutung haben.
Nicole: Dann passt die Rocky Horror Show besser zu dir als Person, als z.B. das Musical Grease, in dem du mitgespielt hast?
Rob: Bei Grease ging es darum, die Figur des Teenangel möglichst cool verkörpern zu können. Für mich war das zwar spannend, nur meine Band (AdR: die Band heisst „Morton“) fand die Rolle nicht so toll. Die Rocky Horror Show hingegen lieben sie und sind stolz auf mich. Normalerweise spielen wir zur Premiere in einer neuen Stadt jeweils ein Konzert, aber leider hat das hier in Zürich noch nicht geklappt.
Nicole: Können wir allenfalls doch noch ein Konzert von dir und deiner Band hier in Zürich erwarten?
Rob: Wir würden gerne hier spielen und sind auch schon in Verhandlungen mit verschiedenen Clubs. Also ja, das könnte schon noch passieren.
Nicole: Was fasziniert dich an der Figur des Frank’n’Furter am meisten oder inwiefern passt diese Rolle zu dir?
Rob: Ich habe ja früher als Formel 1 Mechaniker gearbeitet und bin somit erst relativ spät zum Theater gekommen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich eine Stimme habe, mit der ich arbeiten kann und so bin ich schlussendlich auch zum Musical gekommen. Aber eigentlich ist die Figur, die am schwierigsten zu spielen ist, ja sich selber. Ich habe den Jesus gespielt, den Berger im Musical Hair oder den Tod in Elisabeth. Doch diese Figur kommt mir privat am nächsten, natürlich ohne die Frauenkleidung. Vorallem liebe ich den Humor von Frank’n’Furter und er ist fast wie ein kleines Kind, das liebe ich an ihm.
Nicole: Danke vielmals und ich freue mich auf die Show und vielleicht auch bald auf ein Konzert von Morton in der Schweiz
Rob: Ja klar, wer weiss, danke auch.
WAM (Walter Andreas Müller) alias Narrator
Nicole: Hallo WAM. Die Musik hier in der Rocky Horror Show ist ja sehr rockig. Was hast du für einen Bezug zu dieser Musik?
WAM: Ich habe grundsätzlich einen sehr guten Bezug zur Musik im Allgemeinen und bin erst kürzlich in Bern im Musical Showboat aufgetreten. Musicals entwickeln sich wohl momentan als neues Gleis bei mir und das finde ich sehr spannend. Selber höre ich eigentlich querbeet alles, wobei mir diese Musik ausserordentlich gut gefällt und ich schätze es sehr, dass ich ein Bestandteil dieser Inszenierung geworden bin.
Nicole: Als Narrator hast Du eine Sprechrolle. Wie sieht es eigentlich mit deinem Gesangstalent aus?
WAM: Eigentlich wollte ich schon immer Sänger, Opernsänger, werden und ich habe ja auch eine klassische Gesangsausbildung. Früher habe ich z.B. in der Niederdorfoper mitgemacht und spiele nach wie vor in verschiedenen Musicals und Operetten mit, was nicht alle Leute wissen. Somit ist dies ein Metier, welches ich unwahrscheinlich toll finde und natürlich klasse, dass ich hier mitmachen darf.
Nicole: Was fasziniert dich an dieser Rolle?
WAM: Die Rocky Horror Show ist eine unglaublich professionelle Inszenierung. Und die Figur des Erzählers, obwohl sie natürlich etwas ausserhalb steht, ist sehr wichtig. Die Herausforderung dabei im Speziellen besteht darin, dass das Publikum ja mitmacht und es sehr interaktiv ist. Auf das muss der Schauspieler dann spontan eingehen können, von daher eine spannende Erfahrung.
Nicole: Danke für das Gespräch und ich wünsche viel Spass.
WAM: Gern geschehen.
Beni (Bernard Thurnheer) alias Narrator
Nicole: Was ist für dich das Spannendste an der Rocky Horror Show?
Beni: Also in erster Linie die Musik. Rock ist ja meine Musik und mein Lieblingsmusical ist eigentlich „We Will Rock You“, was der Rocky Horror Show sehr nahe kommt.
Nicole: Warst du schon mal ein MusicALstar?
Beni: Nein, ich war bis anhin einfach Musical-Fan als Zuschauer. Und dass ich jetzt hier mitmachen kann ist natürlich super.
Nicole: Hättest du nicht lieber in Strapsen auf die Bühne gehen wollen, anstatt der Rolle als Erzähler?
Beni: Nein, das würde überhaupt nicht zu mir passen. Ich denke, der Erzähler ist wohl die einzige Figur in diesem Stück, die ich spielen kann.
Nicole: Ist an der Vorpremiere gestern etwas Spezielles vorgefallen?
Beni: Das Publikum hat extrem gut mitgemacht und den Erzähler ausgiebig ausgebuht, was ja gemäss Manuskript dazu gehört. In solchen Momenten muss man spontan reagieren, improvisieren und kann auch zurück geben. Diese Interaktivität ist wirklich das lässige daran.
Nicole: Danke vielmals und weiterhin viel Spass
Beni: Ich danke auch