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Im Gespräch mit Alexx von Eisbrecher

03/08/09 von Nicole Imhof

Interview Eisbrecher
Date: 25. Juli 2009
Place: Hotel Bellevue – Engelberg (CH)
Website: www.eis-brecher.com
Written by: Nicole

Anlässlich der Muisiglanzgmeind in Grafenort/Engelbert, wo Eisbrecher als Headliner am Samstag-Abend auf dem Programm stand, durften wir die Gelegenheit nutzen und Alexx im Hotel Bellevue in Engelberg vor seinem Auftritt auf ein Gespräch treffen.

Nicole: Hallo Alexx. Es freut mich, Dich hier zu einem Interview treffen zu können. Du warst ja letztes Jahr in der Schweiz und gerade eben zurück vom Amphi Festival in Köln. Wie war so Dein Jahr bis anhin?

Alexx: Ja, letztes Jahr waren wir zum ersten mal in der Schweiz und das war wirklich toll, hurra! Also wer noch nicht in der Schweiz war, unbedingt hinfahren, schönes Land. Und eben, heute zum zweiten mal. Das Jahr sonst bis jetzt war viel Arbeit, wenig Ehr würde man normalerweise sagen, aber ich kann in unserem Fall zum Glück sagen, viel Ehr für Eisbrecher. Ein erfolgreiches Jahr und sehr anstrengend. Eigentlich gab es nur eine kleine Tour dieses Jahr mit der Zielvorgabe, ein wenig im Osten Furore zu machen, das ist für uns ein schwieriges Gebiet, hat allerdings gut funktioniert. Ansonsten im 2009, Festival, Festival, Festival … und so hat es uns auch hierher an dieses Festival verschlagen. Muisiglanzgmeind (a.d.R. weder Alexx noch ich konnten diesen Namen richtig aussprechen) auf alle Fälle eines der Festivals mit dem kompliziertesten Namen aller Zeiten, umso grossartiger wird es wohl werden 🙂

Nicole: Der Sonntag dieses Festivals ist vor allem für Familien gedacht mit freiem Eintritt und speziellem Programm wie z.B. der Jodlermesse. Sehr traditionell also. Wie findest Du das?

Alexx: Stimmt, vielleicht werden wir noch etwas hier bleiben und uns das ansehen. Bei der Jodel-Competition werde ich allerdings nicht mitmachen. Wir Bayern sind uns des Jodelns allerdings mächtig, so ist das ja nicht. Wenn ich wollen würde, könnte ich da schon mitmachen und wer weiss, würde vielleicht sogar gewinnen, aber hallo, das werde ich sein lassen 🙂

Interview Eisbrecher

Nicole: Als Bayern seit ihr ja nicht so weit von der Schweiz entfernt …

Alexx: Natürlich nicht, wir sind ja auch Alpenländler. Ich denke, die Bayern und die Schweizer kommen gut miteinander aus. Hoff ich doch und wir werden es heute Abend sehen. Im 2008 ging es auf alle Fälle gut los und mal sehen, ob es auch so weiter geht.

Nicole: Letztes Wochenende hast Du vor einem grossen Publikum gespielt. Hier werden wahrscheinlich nur wenige Leute sein, die Eisbrecher bereits kennen. Macht Dich das nervöser als vor einem grossen Festival oder wie bereitest Du dich darauf vor?

Alexx: Wir sind gestern Abend, als es wie aus Eimern gekübelt hat, angekommen und daran vorbei gefahren. Die Bühne und die bunten Lichter konnten wir bereits sehen, von dem her alles familiär. Und gerade die kleinen Festivals haben ja ihren speziellen Charme. Das Line-up finde ich sehr interessant, kenne zwar nicht alles, aber z.B. mit Die So Fluid waren wir dieses Jahr bereits auf Tournee, da freue ich mich drauf. Man kann sicher ein Amphi Festival nicht mit diesem hier vergleichen, aber ich bin mal gespannt darauf, gerade weil es ja kein reines „schwarzes“ Festival sein wird. Gerade das Amphi ist doch sehr „schwarz“ definiert. Ich lass mich mal überraschen. Vorbereitet habe ich mich, wie auf alle anderen Festivals auch, gar nicht 🙂 Denn, es kommt immer wie es kommt. Am besten so locker wie möglich auf die Bühne und sehen was passiert.

Nicole: Ich muss gestehen, dass ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass Du nebst der Musik auch im TV-Business tätig bist. Sind das zwei ganz verschiedene Bereiche oder wie kann man die vergleichen?

Alexx: Die kann man eigentlich recht gut miteinander vergleichen. Das Fernseh-Geschäft ist, wie auch die Musik-Industrie, ein grosses Haifisch-Becken und ich habe beide bis anhin überlebt. Es läuft ganz gut und da kann man sich fragen, woran liegt’s?

Nicole: Möglicherweise bist Du einfach eine richtige Rampensau?

Alexx: Vielleicht bin ich auch einfach ein Hai? Ein ganz gefährlicher vielleicht? Also Vorsicht 🙂

Nicole: In Deiner Musik geht es um Liebe, Tod, Gott. Aber alles immer sehr düster und kritisch. Ich denke, deshalb sprichst Du mit deinen Texten vor allem auch Leute aus der Gothic Szene an (a.d.R. niemals versuchen, das Schweizerdeutsche Wort „anziehend finden“ auf Hochdeutsch mit „anziehen“ zu übersetzen, das heisst „ansprechend finden“ – ansonsten ein Eisbrecher zum Karl Lagerfeld der Gothic Szene werden könnte :-)). Woher kommt das Interesse daran oder wie hat sich das entwickelt?

Alexx: Ja klar, aber es war eigentlich nie unser Plan, Musik für die Schwarze Szene zu machen. Als wir mit Eisbrecher angefangen haben wussten wir zwar, dass es diese Szene gibt, kannten sie aber nicht wirklich. Wir kommen eigentlich aus dem Rock- und Metal-Bereich, wenn wir z.B. über unser Projekt Megaherz sprechen, das wir vorher gemacht hatten. Dass wir dann mit unserem neuen Projekt Eisbrecher und der ersten Scheibe mit dem Lied Schwarze Wittwe so brachial in den schwarzen Clubs eingeschlagen haben, hat der ganzen Sache dann eine andere Wendung gegeben. Und das macht ja nichts, im Gegenteil. Die Tore wurden aufgemacht, wir wurden eingelassen in die „Schwarze Welt“ und durften diese somit erleben, was zumindest unsere Seite sicherlich mit neuem Leben erfüllt hat. Ich denke, wir haben uns gegenseitig befruchtet und wir sind letztendlich wie „die heilige Jungfrau zum Kinde gekommen“.

Aber ich spreche jetzt mal für mich, es gibt viele Aspekte in dieser Szene, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass sie mich so extrem begeistern können wie z.B. die Art und Weise sich zu kleiden, sich auszuleben und letztendlich die Vielfalt der „Schwarzen“ mit all ihrer unterschiedlichen „Schwarzheit“. Es gibt ja bunte Schwarze und schwarze Schwarze, dann gibt es alte Schwarze und graue Schwarze, junge Schwarze … alle Arten von Schwarz, man ist wirklich erstaunt, wie viel Schwarz es im Schwarz geben kann 🙂

Aber letztendlich ist es eine sehr friedliebende und tolerante Szene und ich bin sehr zufrieden, dass ich hier angekommen und akzeptiert wurde. Wir werden aber weiterhin nicht ausschliesslich für die Gothic Szene Musik machen. Denn warum sollte ich mich selber limitieren? Wir machen Pop, wir machen Rock, Metal, wir machen Industrial oder Schlager, so wie es uns gerade in den Sinn kommt und hoffe natürlich, dass uns die „Schwarzen“ dabei treu bleiben.

Nicole: Ist es für Dich möglich, von Deiner Arbeit beim Fernsehen und der Musik ausschliesslich Leben zu können?

Alexx: Ja, diese beiden Standbeine lassen mich einigermassen stabil stehen. Man muss aber ganz klar sagen, dass die TV-Nummer, der „Checker“, eine ganz andere Streuwirkung und somit auch Macht hat. Was dem Eisbrecher bestimmt nicht schadet. Denn über den „Checker“ machen sich einige Leute auch schlau über Eisbrecher. Somit wird vielleicht der eine oder andere „Checker“-Fan über kurz oder lang auch bei Eisbrecher landen. Die Verdienstmöglichkeiten beim Fernsehen sind ebenfalls ganz andere, ganz klar. Und ich nehme dieses Geld selbstverständlich gerne an, denn somit kann ich damit meiner Band treu dienen und habe andere Möglichkeiten, was ich vorher nicht hatte. Was ich heute nicht mehr viel habe ist dafür Zeit. Früher hatte ich wahnsinnig viele Ideen, aber nicht ansatzweise das Geld, um diese umsetzen zu können. Heute habe ich zwar etwas mehr davon, aber einfach keine Zeit mehr. Verflixt und zugenäht. Schön, dass es kein Perfekt gibt, so hat man wenigstens immer etwas zum Kämpfen. Der Weg ist ja das Ziel. Schlimm wäre, wenn man am Schluss alle seine Träume erlebt hat, dann könnte man ja aufhören.

Nicole: Wie sieht es für die Zukunft aus. Bist Du bereits in der Planung für das neue Album?

Interview EisbrecherAlexx: Wir sind mittendrin, genau. Musikalisch ist schon sehr viel passiert diesbezüglich. Ich habe allerdings meinen Kopf noch nicht so sehr in Richtung Texte eingebracht. Die eine oder andere Idee ist zwar schon da. Zwischen Festival A und Festival B habe ich versucht so etwas wie Ferien zu machen und meinen Kopf frei zu kriegen. Bis Ende Oktober soll das Ding ja definitiv im Sack sein. Nicht mehr viel Zeit, aber ich denke schon, dass wir das hinkriegen. Im Februar/März 2010 geht es ja bereits wieder ausgiebig auf Tour und im Januar kommt die neue Scheibe dann ja raus. Verflixt, ich sag’s ja, wo ist der 36 Stunden Tag, den wünsch ich mir 🙂

Nicole: Was wird uns dieses neue Album bringen, kannst Du da schon was sagen?

Alexx: „Sünde“, unser letztes Album, war relativ kalt und sehr düster. Das aktuelle Album wird thematisch sicher auch kein Spass-Album wie etwa Ballermann 9, Idiotie stirbt leider nie aus 🙂 Aber es wird tendenziell wieder mehr Rock geben und die Mundwinkel gehen etwas mehr nach oben.

Nicole: Danke vielmals!

Alexx: Was, des war’s scho? (a.d.R. erstaunte Feststellung im breitesten Bayern-Dialekt)

Nicole: Eigentlich schon, ausser, Du würdest gerne den Schweizer Lesern noch etwas speziell mitteilen wollen 🙂

Alexx: Ja, hallo liebe Schweiz. Es ist mir eine grosse Ehre in der Schweiz auftreten zu dürfen. Bewahrt euch eure Unabhängigkeit, sowas kann in keinem Fall schaden. Raucher, lasst euch nicht das Rauchen verbieten. Trinker, lasst euch nicht das Trinken verbieten. Minderheiten sollten respektiert werden und respektiert bleiben. Wenn man anfängt einmal eine Gruppe zu diskriminieren hört’s nie mehr auf, dann kommt eine nach der anderen dran. Irgendwann sind es dann die Dicken, dann die Glatzköpfigen und dann sind es die Doofen und irgendwann auch die Schlauen, die sich das alles ausgedacht haben. Und einen schlauen Spruch habe ich noch mitgebracht aus der Heimat, rechnet mit dem Schlimmsten und hofft das Beste. Bis dann und tschau, euer Alexx.

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