Band: Huata
Album: Atavist Of Mann
Label/Vertrieb: Mordgrimm / Infektion
Veröffentlichung: 21. Mai 2012
Website: http://huata-coven.blogspot.com
Geschrieben von: Thomas Lang
Vorweg: „Atavist Of Mann“ wurde bereits im Dezember 2011 veröffentlicht. Die Rezension hier auf artnoir beruht auf die kürzlich veröffentlichte, limitierte CD – Edition via Mordgrimm. Huata aus Rennes in der Bretagne, ist nun ein französischer Vertreter der zahllosen Sludge-Doom-Combos die im Moment wie (giftige) Pilze aus dem Boden schießen. Okkulten, tiefergelegten Lavasound der extrem fiesen Sorte, haben sich die vier Herren auf die Fahnen geschrieben und sorgen mit ihrem ersten Longplayer (eine EP ging voraus) für mächtig Szeneapplaus.
Und wahrlich, „Atavist Of Man“ ist ein pechschwarzer, bleischwerer Brocken vertonte Depression, der sogar einen Glen Benton noch katholisch werden ließe. Das fängt ja schon beim Artwork an. Selten ein Cover gesehen, welches eine solch bedrückende Atmosphäre verbreitet.
In bester Sludge-Manier wälzt sich auch gleich der Opener „Lords Of The Flame“ aus den Boxen. Die fetten, tiefen Gitarrenwände, unterlegt mit okkultem Orgelteppich, drücken ordentlich in die Magengrube. Ganz interessant auch die eingesampelten deutschen Ansagen zum Schluss hin. „Operation Mistletoe“ beginnt flotter, jedoch nicht minder heavy. Nach kurzer Zeit wird aber auch hier wieder auf die Bremse getreten. Vielleicht stellenweise etwas zu monoton und langatmig der Track, trotzdem hörenswert.
Das über 15 Minuten lange „Thee Imperial Wizard“ kommt anfangs ähnlich schwer und drückend um die Ecke. Das letzte Drittel mündet jedoch in einem bedrohlich inszenierten Ritualklangerlebnis, wieder mit Orgel und gesprochenen Beschwörungsformeln. In diesen fünf Minuten sollte man sich das Cover noch mal genau ansehen. Starker Tobak. Das anschließende Instrumental „Templars Of The Black Sun“ dient dann noch als Intro für den zweiten Longtrack des Albums. „Fall Of The 4th“ zieht hier als abwechslungsreichster Track nochmal alle Register in Sachen Musik gegossener Horrorfilm.
Fazit:
Huata haben mit „Atavist Of Mann“ einen düsteren Monolithen abgeliefert und heben sich damit vom Groß der Dröhnkappelen deutlich ab. Leider wirken manche Passagen etwas zu sehr in die Länge gezogen, was trotz all der aufgebauten rituellen Gruselatmosphäre zeitweise etwas am Geduldsfaden zerrt. Etwas mehr Einfallsreichtum und Abwechslung, vor allem in den sludge-igen Parts, hätten den Stücken gut getan.
Fans von Combos wie Electric Wizard oder Ramesses werden an diesem kompromisslosen Brocken ihre helle Freude haben und können blind zugreifen. Drei fette Punkte, mit Hang zum vierten. Anspieltip: „Fall Of The 4th“
Tracklist:
1. Lords Of The Flame
2. Operation Mistletoe
3. Thee Imperial Wizard
4. Testi Sum Capri
5. Templars Of The Black Sun
6. Fall Of The 4th
Bandmitglieder:
Ronan – Gesang
Christophe – Gitarre
Benjamin – Bass
Alexis – Schlagzeug
Gründung:
2006