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Honshu Wolves – Cosmic Creature Capture

01/03/21
von David Spring

Band: Honshu Wolves
Album: Cosmic Creature Capture
Genre: Blues / Psychedelic Rock

Label: Voodoo Rhythm Records
VÖ: 5. März 2021
Webseite: Honshu Wolves bei FB

Eine heruntergekommene Bar. Staubig und dreckig, die Figuren am Tresen nicht im Geringsten einladend oder freundlich wirkend. Draussen brennt die Sonne. Staub und Schweiss liegen in der Luft. Sämtliche Strassen an der Kreuzung führen ins Nirgendwo, einziger Zufluchtsort ist der Saloon mit all seinen bizarren Gestalten und dieser gefährlichen Anziehungskraft, die einem nicht mehr loslässt.

Furcht ist hier fehl am Platz, „Won’t Let Fear In“. Etwas Anziehendes hat dieser Ort unbestreitbar, sexy und verboten, genau wie die Musik, die aus den klapprigen Fenstern dröhnt. Knisternde Gitarren, ein rollender Beat, eine betörende Stimme, aus deren Bann es kein Entrinnen gibt. „Something’s In The Air“, also nicht weiter nachdenken, sondern rein ins Abenteuer, koste es, was es wolle. Drinnen ist eine winzige, schummrige Bühne. Darauf eine dreiköpfige Band, an deren Front eine Wölfin ihrer Gitarre und Stimmbändern betörende, verbotene Klänge entlockt. Der Begriff „Goddess“ erscheint vor dem geistigen Auge. Alles ist hier möglich, sämtliche Ahnung von Konventionen und vorgefertigten Bildern werden zerstört, nur der innere Drang nach Neuem, nach Unbekannten treibt weiter an.

„Come Closer“ haucht die Wölfin. Es besteht keine andere Wahl. Angetrieben von niederen Instinkten kommt man nicht umhin, tiefer und tiefer in den Bann gesogen zu werden. Die Melodien sind minimalistisch und doch von monumentalem Effekt. Ruhe und Atmosphäre dominieren. Zeit und Raum spielen keine Rolle und für diesen Trip sind keine Rauschmittel und Zaubertränke nötig. Von der Bühne aus ertönt die Aufforderung „Tell Me“, doch was die Wölfin hören will, bleibt für immer ein Rätsel. Was danach passiert, bleibt ungewiss. Die Musik verschlingt sämtliche Vorstellungen davon, was noch real ist und was schon lange nicht mehr.

Am nächsten Morgen ein raues Erwachen. „Last Night“ lässt keine Erinnerungen zu. Was ist geschehen? Hat uns die eigene Vorstellungskraft mal wieder einen Streich gespielt? Fragen über Fragen, auf die keine Antworten bestehen. Was bleibt, ist dieses Gefühl, dass man für kurze Zeit Teil von etwas ganz Grossem war. Teil von etwas Kosmischem, etwas Unbeschreiblichem. Nur eines ist klar: man will mehr davon und zurück in dieses Nirwana, am besten nie mehr weg von da.

Willst du sowas auch einmal erleben? Dann wird empfohlen, das neue Album „Cosmic Creature Capture“ der Honshu Wolves aus Bern aufzulegen, die Augen zu schliessen und die Welt zu vergessen. So nämlich wird das Werk dieser, aus der alternativen Wagenburg Zaffaraya agierenden Künstler*innen am besten genossen. Der staubige Blues, die verführerische Stimme und die unvergleichliche Atmosphäre tun ihr Übriges dazu, um dieses Stück Musik zu etwas ganz Besonderem zu machen.

Tracklist:
1. Something’s In The Air
2. Won’t Let Fear In
3. Last Night
4. Marina
5. Goddess
6. White Dress
7. Tell Me
8. AHA
9. Come Closer

Bandmitglieder:
Maryanne Shewolf – Gesang, Gitarre, Perkussion und Piano
Fäbu – Gitarre, Orgel und Gesang
Mige – Schlagzeug

Gründung:
2009

Text: David Spring


Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: Blues, Cosmic Creature Capture, David Spring, Honshu Wolves, musiCH, Psychedelic Rock, Rock

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