Band: Hell
Album: Curse & Chapter
Label/Vertrieb: Nuclear Blast (Warner)
Veröffentlichung: 22. November 2013
Website: hell-metal-band.com
Geschrieben von: Daniel Baratte
Hell? Was für ein aussergewöhnlicher Bandname, neigt man zu denken. Also ab ins WWW und die Encyclopedia Metallum öffnen und siehe da, es gibt neun registrierte Bands mit dem Namen Hell. Moment mal, da gab es doch in den 80er eine gleichnamige und vielversprechende britische Band, die sich 1987 nach dem Suizid vom Sänger und Gitarristen Dave Halliday auflösten …
Bingo! Genau die sind es! Also, CD-Player auf, bzw. iTunes öffnen und anhören:
Aha, ein dramatisches Intro mit symphonischen Chorgesängen! Schon viele Bands haben ihren Silberling so eröffnet und so Erwartungen geschürt, die nicht erfüllt wurden. Nicht so bei „Curse & Chapter“! Mit dem Intro folgenden Track „The Age of Of Nefarious“ wird der Tarif klar durchgegeben. Allerfeinstes Geschrubbe in 80er-Metal-Manier erinnert sofort an die guten alten Zeiten.
Illustre Bandnamen wie Metal Church oder ältere Annihilator kommen als erstes in den Sinn und lassen die Metal-Seele aufhorchen. Zurecht, denn was einem da aus den Lautsprechern entgegendröhnt ist einfach nur geiler Heavy Metal der dieses Genre gross gemacht hat. Kein neumodischer Firlefanz und kein Wett-Gefidel mit akrobatischen Instrumental-Einlagen. Ehrlich, hart, kompromisslos und verdammt gefährlich zum Autofahren.
Das neue Album von Hell hat viel Power und wird vor allem Anhänger des klassischen Heavy Metals begeistern und ich kann mir gut vorstellen, dass Hell auf der Bühne ganz schön abräumen werden. Ordentliche und grundsolide Gitarren-Arbeit und schöne zweistimmige Passagen, die manchmal an Maiden erinnern und die helle und leicht aggressive Stimme von Sänger David Bower, verleihen dem Album einen besonderen Charakter. Man setzt auf Bewährtes und baut dennoch moderne Parts ein, greift auf elektronische Instrumente zurück, ohne vom eigentlichen Pfad abzukommen.
Nach über 20 Jahren Schaffens-Pause präsentieren Hell mit „Curse & Chapter“ ein gelungenes Album, das viel Spass macht und man ist geneigt zu bedauern, dass die Band so lange gewartet hat, sich wieder zusammenzuraufen. Aber wie das Sprichwort schon sagt: „Gut Ding will Weile haben“.
Tracklist:
1. Gehennae Incendiis
2. The Age Of Nefarious
3. The Disposer Supreme
4. Darkhangel
5. Harbinger Of Death
6. End Of Days
7. Deathsquad
8. Something Wicked This Way Comes
9. Faith Will Fall
10. Land Of The Living Dead
11. Deliver Us From Evil
12. A Vespertine Legacy
Bandmitglieder:
David Bower – Gesang
Kev Bower – Gitarre
Andy Sneap – Gitarre
Tony Speakman – Bass
Tim Bowler – Schlagzeug
Gründung:
1982 – Auflösung 1987 – Neugründung 2008