Band: GWAR
Album: The Blood Of Gods
Genre: Metal / Rock
Label/Vertrieb: Metal Blade
VÖ: 20. Oktober 2017
Webseite: gwar.net
Eine Bandauflösung sei niemals Thema gewesen – das sagt zumindest Beefcake The Mighty, Bassist und Vocalist von GWAR. Nicht einmal der Tod könne ihnen den Garaus machen. So oft hätten sie den verdammten Planeten verlassen wollen, doch seien sie immer zu betrunken gewesen, um ihre Scheissrakete richtig zu lenken. Gut so. GWAR, dieser verrückt-bizarre Notenschlüssel-Monstertrupp, ist zurück mit dem neuen Album „The Blood Of Gods“.
Nachdem die US-Amerikaner 2011 den Tod ihres Bassisten Cory Smoot aka Flattus Maximus (verstarb im Tourbus, Arterienthrombose) beklagen mussten, trauerten sie drei Jahre später um ihr Oberhaupt und Frostvorboten David Murray Brockie aka Oderus Urungus. Überdosis Heroin, sein Verdikt – das bis dato einzig verbliebene Gründungsmitglied wurde von der Band zu Hause tot aufgefunden.
So gut es ist, GWAR zurückzuhaben, so sehr fehlt vor allem Oderus Urungus, der bizarrste von allen. Positiv ist: Die Reinkarnation von Michael Bishop aka Blothar (formerly known as the First Incarnation of Beefcake The Mighty; eines der anderen Gründungsmitglieder) übernimmt das Mikro und ähnelt seinem grollenden Vorgänger durchaus. Aber es ist nur eine Ähnlichkeit.
Ist „The Blood Of Gods“ für GWAR nach mehr als 30 Jahren Bandexistenz also eine Schlacht zu viel? Eindeutig nein, denn das inzwischen 21. Album ist zu verspielt, trotz einer knappen Stunde Spielzeit zu kurzweilig und mit zu guten Tracks gespickt.
Als Paradebeispiel marschiert der über sieben Minuten lange Opener „War On GWAR“ mit wehenden Fahnen voraus – ohne unterzugehen. Passend zum textlichen Gemetzel wagen sich GWAR mit „If You Want Blood (You Got It)“ an eine heilige Kuh und covern diesen AC/DC-Klassiker wunderbar. Nicht ganz ohne Grund, war Oderus Urungus doch ein grosser Bon-Scott-Fan. „Viking Death Machine“ ist ein weiteres Highlight, „The Sordid Soliloquy Of Sawborg Destructo“ sowieso und „El Presidente“ erst recht.
Tracklist:
1. War On Gwar
2. Viking Death Machine
3. El Presidente
4. I’ll Be Your Monster
5. Auroch
6. Swarm
7. The Sordid Soliloquy Of Sawborg Destructo
8. Death To Dickie Duncan
9. Crushed By The Cross
10. Fuck This Place
11. Phantom Limb
12. If You Want Blood (You Got It)
Bandmitglieder:
The Beserker Blóthar – Gesang
Beefcake The Mighty – Bass
Pustulus Maximus – Gitarre
BälSäc the Jaws ‘o Death – Gitarre
JiZMak da Gusha – Schlagzeug
Bonesnapper – Bodyguard und Gesang
Sawborg Destructo – Feind und Gesang
Gründung:
1985
Text: Cyril Schicker