Artoffact Records / VÖ: 5. April 2019 / Post-Rock, Dark Pop
thebandgold.com
Text: Cornelia Hüsser
Ich habe nun wirklich einige Hördurchgänge gebraucht – und kann GOLD noch immer nicht richtig auf meiner musikalischen Landkarte platzieren. Auf dem bereits vierten Album der Niederländer, „Why Aren’t You Laughing?“, tummeln sich Gothic Rock, Dark Rock, Doom, Wave, Post- und sogar ein bisschen Black Metal.
Der Mixtur ständiger Begleiter ist Milena Evas Gesang, der mir vor allem in den tieferen Sphären gut gefällt – dunkel und kräftig. Die Gitarren sind meist atmosphärisch-hypnotisierend, aber strahlen gleichzeitig auch etwas Kaltes aus. Die Band kann zwischendurch echt abdrücken („Tell Me You’re Not The Future“) und sich richtig schön sludgig durch die Takte schleppen („Wide-Eyed“), um sich dann wieder ganz handzahm zu geben (zum Beispiel unter dem wunderbaren Titel „Killing At Least 13“). Doch meistens, trotz der vielen Einflüsse, treiben die Songs im gemächlichen Fluss der Eintönigkeit vor sich hin. Das ist schade. Wenn so vieles untergebracht werden muss, kann das Einzelne nicht voll ausgekostet werden.
Erschwerend kommt für mich hinzu, dass das Visuelle nicht zum Auditiven von GOLD passt. Beim Albumcover hätte ich eher so etwas wie depressiven Koks-Pop erwartet. Die Pressefotos? Etwas Klassisches, vielleicht mit Streichern. Das Video zum titelgebenden Song vermittelt eher Punk- und Garage-Chic. Ich mag Gesamtkonzepte. Hier geht es für mich nicht auf.
Fazit: „Why Aren’t You Laughing?“ ist objektiv betrachtet sicher kein schlechtes Album. Es ist musikalisch solide, und wenn es einen zu packen vermag, ist es sehr abwechslungsreich. Nur mein Bier ist es leider nicht.