Band: Generation Kill
Album: We’re All Gonna Die
Label/Vertrieb: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 15. November 2013
Website: generationkillband.com
Geschrieben von: Daniel Baratte
Yep, die Members of Generation Kill schauen finster drein, was man Genre-spezifisch auch sollte. Das musikalische Konglomerat verschiedener Bandmitglieder (Pro-Pain, Mutilation, Exodus, M.O.D.) will klar am Trash Metal früherer Zeiten anknüpfen. Schenkt man den Worten auf Generation Kills Website Glauben, so könnten sie wirklich eine Art Comeback des Trash Metals verkörpern.
Nostalgisch erinnere ich mich an Zeiten wo Anthrax und Metallica in gleichem Atemzug genannt wurden und deren Musik erbarmungslos unserer Eltern Ohren quälten. Ja ja, die guten alten Zeiten.
Der Titelsong „We‘re All Gonna Die“ verspricht dann auch bodenständigen und traditionellen Trash Metal, wie man ihn vor hundert Jahren schon hörte. Auch bei der zweiten Nummer wird heftig losgeknallt und schon denkt man darüber nach, die längst verstaubte Lederjacke hervorzuholen. Doch kaum hat man sich an ein halbwegs passables Riff gewöhnt, wird die aufkommende Stimmung wieder weggeballert. „There Is No Hope“ dauert sage und schreibe 7:51. Da fangen typische Prog-Songs zwar erst an, aber diese Songlänge ist für Trash sicherlich zu lange. Fulminant angefangen, wechselt man nach zweieinhalb Minuten in einen ausgedehnten Refrain-Part, um danach den Rest des Songs kraftlos runterzuleiern.
Ein weiteres Statement auf der Band-Website sagt, dass Generation Kill viele verschiedene Arten von Musik enthält und sich diese Band vom Rest abhebt. Nun, der Beweis wird postwendend erbracht, wenn auch gleich es nicht zum Vorteil der Band ist.
„Prophets Of War“ fängt untypisch langsam an und ein Blick auf iTunes bestätigt mir tatsächlich: „Nein, du hörst keine Nickelback CD“. Also nicht, dass es mir nicht gefallen würde, ich bin durchaus vielen Musikrichtungen aufgeschlossen, aber wenn ich Trash hören will, dann soll es auch danach klingen. Nach drei Minuten erlöst mich Rob Duke mittels Schrei aus einem inzwischen lethargischen Zustand und versucht mich wieder ins Trash-Fahrwasser zurückzuholen, was mit dem Folgesong „Friendly Fire“ auch fast gelingt. Bei „Death Comes Calling“ allerdings, schläft mir vor Langeweile tatsächlich der rechte Zeh ein. Der Song schleppt sich über fast sechs Minuten dahin und auch der darauffolgende Track „Carny Love“ begeistert mich genau so wenig, auch wenn anfänglich Hoffnung aufflammt.
Fazit: Auch beim vierten Mal durchhören des Albums, kann ich mich leider immer noch an keinen Song mehr erinnern. Aus der Sicht eines puristischen, in den 90ern gross gewordenen Trash Metal Fans wird „We‘re All Gonna Die“ eher als unbefriedigend gewertet. Dem „Open-Minded-Trash-Metaller“, mit der Bereitschaft andere Einflüsse zuzulassen, zeigt sich das Album zwar als akzeptabel, das reicht aber dennoch nicht aus, um aus dem hinteren Mittelfeld hinauszukommen.
Tracklist:
1. Born To Serve
2. Prophets Of War
3. Self Destruction
4. Friendly Fire
5. Carny Love
6. Vegas
7. There Is No Hope
8. We’re All Gonna Die
Bandmitglieder:
Rob Dukes – Gesang
Jason Trenczer – Gitarre
Jason Velez– Gitarre
Rob Moschetti – Bass
Jim De Maria – Schlagzeug
Gründung:
2008