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Gaupa – Fyr

02/07/25
von David Spring

Gaupa-Fyr

Magnetic Eye Records / VÖ: 4. Juli 2025 / Psychedelic, Stoner Rock
gaupaband.com

Text: David Spring

Der Luchs ist zurück! Die pinselohrige Waldkatze scheint sich in der Schweiz ja wieder wohlzufühlen, doch um sie geht es heute nicht direkt. Nein, wir sprechen natürlich von Gaupa, der vorzüglichen Stoner-Band aus Schweden, die sich den Luchs zum allgegenwärtigen Maskottchen gemacht hat. Mit «Fyr» hat die neu nur noch als Quartett bestehende Truppe eine gewaltige, neue EP am Start, in die wir heute mal reinhören.

Der Opener «Lion’s Thorn» macht bereits alles richtig. Das verheissungsvolle Intro baut sich in kolossal gewaltige Riffs auf und diese unverkennbare Stimme von Emma Näslund, die zwischen sphärischem Gesang und fast schon schamanischem Kreischen pendelt, machen den Track sofort zu einem exquisiten Klassiker. Nur um klarzumachen, wie gut der Song ist: Es gibt kaum ein Instrument, das ich weniger ausstehen kann als den Dudelsack. Doch Gastmusiker Adrian Dal Cero sorgt hier für ein dermassen tolles, leicht keltisches und fast urtümliches Flair, dass ich neidlos ein paar musikalische Vorurteile ad acta legen kann. Der Song zeigt eindrucksvoll, dass Gaupa auch mit nunmehr nur noch einer Gitarre nichts an Wucht eingebüsst haben.

«Heavy Lord» hackt sich als Nächstes düster, brachial und unaufhaltbar in die Gehörgänge. Der Song wird von Emmas intensiver, mystisch betörenden Performance getragen, gleichzeitig ist aber auch eine neue Aggressivität im Gitarrensound festzustellen. Die Riffs sind härter und roher denn je – was für eine Freude! Mit «Ten Of Twelve» legen Gaupa noch eine Schippe Psychedelisches obendrauf. Hier treffen halluzinogene Melodien auf wirbelnde, verzerrte Riffs. Während der rastlose Rhythmus dich kaum je stillsitzen lässt, führen dich die einzigartige Stimme und die von Ursula K. Le Guins Sci-Fi-Romanen inspirierten Texte zur Unschärfe zwischen Realität und Traum in völlig fremde Welten.

«Elastic Sleep» stellt schliesslich ein wundervoll melancholisches Finale dar. Der Song schwebt zwischen sanft bedrückenden Psychedelic-Klängen und heftigen Stoner-Gitarrenwänden. Gaupa stellen hier gekonnt ihre Fähigkeit, Schwere mit einer fast tänzerischen Leichtigkeit zu kombinieren, zur Schau, wie das nur wenige Bands beherrschen. Für die Vinyl-Liebhaber:innen unter uns gibt es zum Schluss noch den Bonustrack «Sömnen / Febersvan», der nur auf der physischen Edition enthalten ist. Die über elfminütige Live-Version ist ein liebevolles Extra für die Fans, das eindrucksvoll die Dynamik und den organischen Charme der Band auf der Bühne demonstriert.

Insgesamt ist «Fyr» eine intensive Momentaufnahme einer Band, die sich zwar gerade etwas neu erfindet, sich und ihrem psychedelisch angehauchten Stoner-Kern aber trotzdem treu bleibt. Nordische Mystik, fabelhafte Produktion, eine einzigartige Stimme und glorreiche Riffs – was willst du mehr? Der einzige Wermutstropfen ist, dass das Mini-Album selbst mit dem ausufernden Bonustrack viel zu schnell wieder vorbei ist. Aber so geht es halt in der Natur, sie beugt sich vor niemandem. Der Luchs mag ein Einzelgänger auf leisen Pfoten sein, Gaupa hingegen marschieren lautstark als verschworene Einheit weiter, bereit, neue Reviere zu erobern.

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: David Spring, Fyr, Gaupa, Psychedelic Rock, Rock, Stoner Rock
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