Band: Gargoyl
Album: Gargoyl
Genre: Progressive Metal
Label: Season Of Mist
VÖ: 9. Oktober 2020
Webseite: Gargoyl bei FB
2018 gegründet, weisen Gargoyl mit ihrem selbstbetitelten Album ihr Debütwerk vor. Entgegen der Musik, die Gargoyl hier präsentieren, kommt das eine Gründungsmitglied, Dave Davidson (Revocation) musikalisch aus einer ganz anderen Ecke. Den Haupteinfluss zum Erstling müsste eigentlich Luke Roberts geliefert haben, der mit seiner Band Ayahuasca ähnliche Pfade betritt, wie es bei hier der Fall ist. Ebenfalls zu erwähnen sind die musikalischen Hochqualitäten von Brett Leier (Bass) und James Knoerl (Schlagzeug).
Gargoyl sind aber sehr viel verkopfter, als es bei Luke Roberts Hauptband der Fall ist. Nicht von der Hand zu weisen sind die ganz offensichtlichen Alice-In-Chains-Einflüsse, die Gargoyl hier klar offenlegen, denn Luke Roberts scheint einen kleinen Layne Staley verschluckt zu haben, der immer wieder aus seinem Gesang ausbricht.
Das Debüt ist aber um Längen schwerer verdaulich, als die Seattle-Grunge-Könige. Vertrackte Rhythmuswechsel verknoten dem Hörer alle paar Minuten die Gehirnflüsse. Tool-artige Gitarren-Schlagzeug-Parts mischen sich unter die jazzigen Kompositionen, wo ein Saxophon natürlich nicht fehlen darf („Acid Crown“) und auch Voivod lassen manchmal aus dem Weltall grüssen, vor allem, wenn man dem Bassspiel von Brett Leier lauscht.
Ein Potpourri aus Alice In Chains, Tool und Voivod? Lässt sich das gut vereinen? Einfach ist es sicher nicht. Doch Gargoyl liefern hier tatsächlich eine Steilvorlage, wie man es machen kann. Unter diesen Gesichtspunkten ist das Album nichts für den kleinen Snack zwischendurch. Gargoyl’s Erstling ist eine nahrhafte Hauptmahlzeit, an der sich der Magen erst mal gewöhnen muss.
Vorschnelle Urteile sind hier weder angebracht, noch sinnrelevant. Will man das Werk bewerten, sollte man sich auch damit richtig auseinandersetzen. Und dazu muss man schon einiges ertragen können, um sich in dem musikalischen Dickicht zurechtzufinden. Sowas wird einem eingefleischten Classic-Rock-Fan wohl kaum munden. Leuten mit Hang zur extremen Progressivität könnte das Album jedoch feuchte Träume bereiten.
Tracklist:
1. Truth Of A Tyrant
2. Plastic Nothing
3. Cursed Generation
4. Electrical Sickness
5. Wraith
6. Ophidian
7. Nightmare Conspiracy
8. Waltz Dystopia
9. Ambivalent I
10. Acid Crown
11. Asphyxia
Bandmitglieder:
Luke Roberts – Gesang und Gitarre
David Davidson – Gitarre
Brett Leier – Bass
James Knoerl – Schlagzeug
Gründung:
2018
Text: Pink