Taxi Gauche Records / VÖ: 11. April 2025 / Psychedelic Rock
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Text: Peter Burckhardt
Fomies ist eine äusserst produktive Garage-Rock-Band aus Vevey. Ihr Album „Liminality”, das am 11. April 2025 erscheint, ist bereits die siebte Album Veröffentlichung seit 2017. Die fünf Musiker:innen sind nach eigener Aussage inspiriert von Bands wie Psychedelic Porn Crumpets und King Gizzard & The Lizard Wizard sowie von obskuren Platten, die an schrägen Orten schlecht aufgenommen wurden. Uns erwartet also ein psychedelischer Mix aus fuzzigen Gitarren, einem trashigen Schlagzeug und treibenden Bassläufen. Diese Kombination versetzt mich persönlich entweder in einen Zustand der Langeweile, weil ich sie schon zu oft gehört habe, oder aber in einen tranceartigen Genuss – wie es bei “Liminality” der Fall war.
Das Album startet schleppend und schwer mit dem Song „The Onion Man”. Wer sich solche Songtitel ausdenkt, muss ein gewisses kreatives Potenzial aufweisen und ich bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt. Etwas verspielter und leichter geht es mit „Reflections” weiter, welches mit nur einer Akkordfolge auskommt, deren Dynamik sich laufend verändert. Wunderbar finde ich die trashige Aufnahme, die immer wieder mit lustigen und spannenden Soundeffekten aufgewertet wird. Durch die repetitiven Strukturen der Songs und das dynamische Schlagzeug entwickelt der Fomies-Sound nach und nach eine süchtig machende Sogwirkung. „Colossus I”, „Colossus II” und „Colossus III”, die direkt aufeinander folgen, brechen dieses Muster und zeigen eindrucksvoll die kreative Bandbreite der Musiker:innen. Man hat das Gefühl, einer Band zuzuhören, die sich in den Rausch spielt – ein wahrer Hörgenuss.
Nach diesem musikalischen Erguss braucht es eine Zigarettenpause – das dachte sich wohl auch die Band beim folgenden, sechseinhalb minütigen Easy-Going-Song „Pause Cigarette”. Für meinen Geschmack hätte dafür allerdings auch eine Zigarettenlänge von nur drei oder vier Minuten gereicht . Halb so wild, denn „Neon Gloom” überrascht mit einem plötzlichen Stimmungswechsel und weckt mich wieder aus der leichten Lethargie. Die vier letzten Songs von „Liminality” schliessen den Kreis mit dem vom Anfang bekannten Muster aus dynamischen, verspielten und hypnotisierend psychedelischen Klängen.
Fomies haben mit „Liminality” ein einnehmendes Album geschaffen, bei dem die Spielfreude von Anfang bis Ende spürbar ist. Dieser Funke springt direkt auf die Hörer:innen über und ich kann euch Leser:innen nur empfehlen, unbedingt reinzuhören.
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