Band: Fleur Du Mal
Album: Spleen I
Genre: Shoegaze / Blackgaze / Post-Rock / Post-Metal
Label: Shoredive
VÖ: 6. September 2019
Webseite: wearefleurdumal.com
Die nachfolgende Rezension beginnt mit einem kurzen Literatur-Exkurs. Les Fleurs du Mal – zu Deutsch „Die Blumen des Bösen“ – bezeichnen eine (oder besser gesagt: die) Gedichtsammlung Charles Baudelaires. Motiv der einzelnen Gedichte sind insbesondere das Grossstadt-Ennui und die Entfremdung vom Leben; die Welt ist überwiegend hässlich, der Mensch ist hin- und hergerissen zwischen „Idéal“ und „Spleen“, den Mächten des Guten respektive des Bösen. Und ja, das ist genauso trübsinnig wie es klingt.
„Spleen“, der Hang zum Düsteren, war denn auch titelgebend für die Debüt-EP des französischen Duos Fleur du Mal. Musikalisch verbirgt sich hinter der Reminiszenz klassischer Shoe-/Blackgaze mit deutlichen Einflüssen aus dem Post-Metal. Immer wieder werden die dichten, vielstimmigen Klangwände durchbrochen von ruhigen Momenten oder schreienden Gitarren; mit „Voyageur(s)“ ist sogar ein Song mit sehr rockigen, treibenden Riffs vertreten. Spezialität der Musik ist der Gesang, der zwar an manchen Stellen leicht an französischen Chanson erinnert – insgesamt kommen hier aber doch eher Assoziationen zu Bands wie Alcest oder Les Discrets auf.
Die Grundstimmung auf „Spleen I“ ist damit auch eher düster, allerdings noch lange nicht so deprimierend, wie man es beim Genuss von Baudelaires Gedichten erwarten würde. Das macht aber nichts. Die Scheibe lohnt sich auf jeden Fall, und man darf gespannt sein, womit uns Fleur du Mal in Zukunft noch beglücken.
Tracklist:
1. Aube I
2. Regrets
3. Flore
4. Voyageur(s)
5. Nuit
Bandmitglieder:
Obermann – Bass und Gesang
Faber – Gitarre und Gesang
Gründung:
2019
Text: Cornelia Hüsser