Riding Easy Records / VÖ: 25. Februar 2022 / Doom Metal, Stoner
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Text: David Spring
Mattias Nööjd, der Sänger und Gitarrist der Schwedischen Doom-Metal-Gruppe Firebreather beschrieb seine Band vor kurzem in einem Interview als „doomige Version von ZZ Top“. Witzig ist das, weil dem Trio aus Göteborg dazu mehrere Meter an Gesichtsbehaarung fehlen, aber auch, weil es ein absurder Vergleich ist. Die Bart-Rocker waren zwar zu dritt, doch hat deren kultig-cooler Blues-Rock herzlich wenig mit den vernichtend schweren Doom-Riffs und den epischen Soundwänden der drei Schweden zu tun.
Der Opener „Kiss Of Your Blade“ bricht zur Tür herein wie eine Mammut-Stampede. Schleppend und zerstörend, erstaunlich gutgelaunt und oh so heavy. Nööjds klagend-wütender Gesang erinnert an Mastodons Troy Sanders. Die Referenzen an die Prog-Giganten aus Atlanta hören damit nicht auf, das lovecraftige Tentakelpferdemonster auf dem Albumcover und die an „Leviathan“ erinnernde Atmosphäre vieler Firebreather-Songs lässt den Sound stellenweise wie eine weniger progressive, dafür zerstörerischer Version wirken.
Der Titeltrack schlägt die Brücke zwischen gnadenloser Heavyness und beinahe schönen Melodien, „Weather The Storm“ wirkt richtiggehend punkig. Die Performance ist dem Songtitel entsprechend stürmisch und hat etwas Losgelöstes und Gefährliches. Firebreather schaffen es, dass trotz der ultraschweren Riffs und besungenen Naturgewalten der Spass Musizieren spürbar wird. Genau das macht den skandinavischen Metal faszinierend, trotz Dunkelheit und Schwermütigkeit schwingt eine stoische Lebensfreude mit. Wenn man das einem Doom-Metal-Album anmerkt, ist das ziemlich beeindruckend.
Mit ausgedehnten Instrumental-Parts, verträumten Gitarrensolos, heavy Riffs bis ans Ende der Weltmeere und einer wundervoll beklemmenden Atmosphäre ziehen Firebreather im abschliessenden „Spirit’s Flown“ nochmals alle Register. „Dwell In The Fog“ ist ein kolossales Werk. Wer Doom gerne langsam, aber nicht träge, mythisch aber nicht abgehoben und wahnsinnig heavy, aber mit einer Prise Hoffnung mag, ist gut aufgehoben. Wenn es etwas gibt, dass in die heutige Zeit passt, dann ein solches Album.