Epitaph Records / VÖ: 16. August 2024 / Metalcore
fallinginreverse.com
Text: Cyril Schicker
Kaum steh’n sie hier und singen,
kommen sie von nah und fern,
sie lachen und sie weinen,
sie hab’n Ronnie Radke gern.
Sie krachen und sie tanzen,
sie pogen und sie schrei’n.
Sie wollen noch mehr Radke,
Falling In Reverse sollen es sein.
Irgendwie so.
Oder so: Nach sieben langen Jahren Abstinenz melden sich Falling In Reverse mit „Popular Monster“ wieder zurück. Und wie. Trotzig und rotzig, rebellisch und elegisch, triumphal und phänomenal. Album Nummer 5 mit seinen 11 Songs ist 1 musikalischer Siegeszug und berstend voll mit Highlights.
Und es wird noch besser: Kein Track dieser glorreichen Elf kannibalisiert den andern. Sie sind allesamt umwerfend und du willst dich auch nicht für ein Highlight aller Highlights entscheiden, sondern einfach nur deine Gehörgänge damit spülen. Oder vielmehr aufwühlen: angefangen beim Auftaktschmankerl „Prequel“. Auf den Dialog Radkes mit seinem Tagebuch folgt das Platin gekrönte „Popular Monster“.
Und wo Falling In Reverse draufsteht, stecken viele spannende Kollaborationen drin: Der Notenschlüssel ummantelnde Western-Charmebolzen „All My Life“ (Feat. Jelly Roll)“ muss ich dringend erwähnen. Und natürlich „Ronald (Feat. Tech N9ne + Alex Terrible)“ – dieser brachiale Haudrauf erreichte in weniger als einem Monat über 50 Millionen Streams und dominierte drei Wochen in Folge (Platz 1) die Billboard Hot Hard Rock Songs.
Ich-kann-sie-in-der-Endlosschlaufe-hören-Garanten wie „Voices In My Head“, „Watch The World Burn“ und „ZOMBIFIED“ sind zwar keine Neukost, dafür Nährkost und geben dem neuesten Album wunderbar, oder eben, dauerhaft Würze. Dasselbe gilt für „Last Resort – Reimagined“. Papa Roach ebneten mit „Last Resort“ ihren Weg zum unglaublichen Erfolg. Vor! 24! Jahren! Auch unglaublich: Du brauchst weder Fan von Falling In Reverse zu sein, noch irgendeine Affinität zu Papa Roach haben. Was Falling In Reverse hier feilbieten ist … Ja, unglaublich.
Circle-Pit-Tauglichkeit, drastische Rhythmuswechsel, plättende Orchester-Parts und eine furiose Genre-Bipolarität – Rap, Rock, Metal (-core), Hip-Hop, Punk, Pop, Country – Falling In Reverse machen alles richtig. Oder alles falsch. Hauptsache alles gestört. Oder, eben, unglaublich.