Datum: 21. Januar 2010
Ort: Hallenstadion – Zürich
Alan Simon, französischer Komponist, Musiker und Produzent, bringt mit EXCALIBUR seine CD-Trilogie „Excalibur I, II und III“ auf die Bühne. Die Künstler, welche er um sich versammeln konnten, sind Rock-Ikonen aus den 70er- und 80er-Jahren wie Alan Parsons, Johnny Logan, Les Holroyd (BJH), John Helliwell (Supertramp), Martin Barre (Jethro Tull). Diese Rock-Grössen haben einiges zu bieten – nur schon ein Johnny Logan, welcher von seinem unverwüstlichen jungenhaften Charme absolut nichts eingebüsst hat und stimmlich überwältigend daherkommt. Die Saxophon-Einlagen von John Helliwell und speziell das Gitarrensoli von Martin Barre waren ein richtiger Ohrenschmaus. Celtic Folk-Grössen wie Jacqui McShee, die Mitglieder der Fairport Convention und viele mehr – die Harfenistin Cecile Corbel, der eindrucksvolle Konan Mevel mit seinem verzaubernden Spiel auf der keltischen Flöte und seinen Einlagen mit dem Dudelsack – sie alle gaben dem mysthischen Teil einen würdigen Rahmen. Die Berlinern Judy Weiss war für mich persönlich eine kleinere Entdeckung mit ihrer speziellen, charismatischen Stimme, welche stark „unter die Haut“ geht.
Die mitreissenden Sequenzen mit den Celtic Feet Dance & Theatre Company, die feurigen temperamentvollen Einlagen der Gaukler wie Feuervogel und die eleganten, perfekten Einlagen von Simone Heitinga (alias Morgana) boten einen wahrhaft hochrangigen Augenschmaus. Corvus Corax, mit ihrem beschwingten und mitreissendem Spiel hätten ruhig ein wenig öfter eingesetzt werden dürfen.
Micheal Mendl führte gekonnt, witzig, charmant durch die gesamte Rock-Oper – nur schon durch seinen geheimnisvollen Einstieg „Myrdhin, Merzhin, Merlin..etliche Namen habt ihr mir gegeben… doch heute sollt ihr mit MERLIN vorlieb nehmen“ und seiner eindrucksvollen Stimme hatte er den Zuschauer in seinem Bann.
Ein wenig enttäuschend waren für mich allerdings die Einsätze der Schwertkämpfer Schwarzen Ritter zur Burg sowie der Feuerreiter aus dem Team von Stuntman Roland Heiss. Diese Darsteller hätten sicherlich einiges mehr zu bieten gehabt und wurden für mich eher in die Statistenrolle gedrängt.
Abschliessend kann ich zusammen fassen: grossartige, fantastische Einzelkünstler, welche aber für mein Empfinden ihr Potential gar nicht richtig ausschöpfen konnten. Für eine Rock-Oper – auf einer solch grossartigen und viel Stoff bietenden Legende wie EXCALIBUR aufgebaut – fehlte für mich wie der letzte mitreissende „Kick“, das Feuer wurde bei mir leider nicht entfacht.