Arising Empire / VÖ: 12. Januar 2024 / Alternative Metal
emilbulls.de
Text: Cyril Schicker
Mann nehme einstige Klosterschüler, füge einen Kirchenchor-Freund bei, würze das Ganze mit Alternative Metal – und schmecke es mit einem Kinderfilm entsprungenen Bandnamen ab. Hm, Emil Bulls, köstlich. Nicht?
Die Bajuwaren, 1995 gegründet, sind alte Hasen. Sie wissen, wie der Hase läuft bzw. wie „leckere“ Musik geht. Ihr neuestes Album „Love Will Fix It“ ist leider eher ein „falscher Hase“ – zumindest aus meiner Sicht. Du denkst: „Ach, ein Hase!“ Und du kriegst: keinen Hasen.
Wobei: Ein falscher Hase ist zweimalfein und bekanntlich geht Liebe durch den Magen. Bei „Love Will Fix It“, dem aktuellsten Wurf von Emil Bulls, ist das nicht der Fall. Zumindest bei mir nicht. Mir hat es zu viel Austauschbarkeit, zu viele massentauglichen Refrains – und zu wenig hakenschlagende, harsche Parts.
Mit dem Track „Backstabbers“ fängt es eigentlich gut an und dir läuft im übertragenen Sinn das Wasser im Mund zusammen. Für noch mehr „Gluscht“ sorgen „Whirlwind Of Doom“ sowie „Sick“. Abgesehen von diesen drei Platten-Highlights bieten Emil Bulls eher magere Kost.
Die Tatsache, dass Emil Bulls in Bezug auf „Love Will Fix It“ von einer wegweisenden Weiterentwicklung reden – von einer Progression, die die Grenzen ihres Genres sprengt, setzt mich gar auf Diät. Die Band weiters (O-Ton): „Lasst uns die Emil Bulls erleben, während sie die Musiklandschaft des Alternative Metal neu definieren und einen unauslöschlichen Eindruck auf der Weltbühne hinterlassen!“
Mein Fazit: Emil Bulls kommen allgemeinverträglich (-er) daher. Sie erreichen und erfreuen mit „Love Will Fix It“ sicher viele neue Fans und werden auch gestandene „Bullen-Freunde“ nicht gleich verscheuchen. Aber weniger Massentauglichkeit und mehr (Emil Bull’sche) Einzigartigkeit hätte dem Album sehr gut getan.