Band: Dream Theater
Album: Dream Theater
Label/Vertrieb: Roadrunner
Veröffentlichung: 20. September 2013
Website: dreamtheater.net
Geschrieben von: Daniel Baratte
Wo Dream Theater draufsteht, ist auch Dream Theater drin.
Wer schon so lange erfolgreich im Business tätig ist und zweifelsohne ein Kapitel im Buch der Musikgeschichte geschrieben hat, steht vor einer Veröffentlichung besonders im Fokus der Musik-Presse.
Nach dem Weggang des Gründungsmitglieds und Ausnahmedrummer Mike Portnoy ging ein Ruck durch das Lager der Prog-Metal Fans und so manch einer zweifelte am weiteren Erfolg der Band. Eindrucksvoll bewiesen sie mit „A Dramatic Turn Of Events“, dass auch ohne Portnoy gute Musik geschrieben werden kann und Nachfolger Mangini bewies ebenfalls, dass er sich nicht hinter der Drum-Übermacht seines Vorgängers verstecken muss.
War bei „A Dramatic Turn Of Events“ Gitarren-Meister John Petrucci mehrheitlich verantwortlich für das Schreiben der Drumparts, ist beim gleichnamigen Release von Dream Theater, massgeblich Mike Mangini verantwortlich, was man sehr gut heraushören kann. Beim Mix hat man den Drums besonderes Augenmerk geschenkt, da macht niemand einen Hehl daraus. Und wenn auch manchmal die von Mangini eingesetzten Octabans ein wenig sehr präsent sind, stört es in keiner Art und Weise – schliesslich ist es sein Spiel. Petruccis Gitarren-Solis sind wie erwartet allererster Güte und trotz akrobatik-artigem Herumgefidle zeigt der Gitarren-Virtuose in seinem Spiel viel Emotion und tolles Sound- und Songgefühl. Überhaupt kommt das neue Album sehr homogen und ausgewogen daher. Es ist gelungen abwechslungsreich und es macht wirklich grossen Spass.
Die Songs kann man durchaus als eingängig bezeichnen, ohne dass sie in die Kommerz-Schiene abdriften und dennoch beinhalten sie die gewohnte Komplexität. Sie widerspiegeln eindeutig den Charakter von Dream Theater und unterstreichen ihren Anspruch, nach wie vor zu den Besten zu gehören. Das Gesamtbild erscheint ausgewogener wie auch schon und man hat fast das Bedürfnis zu sagen, dass Dream Theater immer mehr als Band auftritt als noch vor einigen Jahren.
Wieso nach wie vor über ein James LaBrie gewettert wird, obwohl er schon seit über zwanzig Jahren zur erfolgreichsten Prog-Metal des Planeten gehört, ist mir immer noch ein Rätsel. Was LaBrie seit der Neuformierung von Dream Theater auch Live beweist ist, dass er ein hervorragender und eindrucksvoller Sänger ist, der seinen Platz als Frontmann nicht geschenkt bekam, sondern ihn zu Recht verdiente. Dies zeigt er auch auf dem neuen Album, auf dem er mit seinem Gesang einen wichtigen Part einnimmt und für gute Balance sorgt.
Das bringt mich wieder zurück zum den Einleitungssatz: „Wo Dream Theater draufsteht ist auch Dream Theater drin“. Die hohen Erwartungen an das neue Album wurden klar erfüllt. Nicht mehr oder nicht weniger! Von einem musikalischen Meilenstein zu sprechen halte ich für übertrieben, und von einer Enttäuschung zu reden definitiv für falsch. Das Album ist der untrügliche Beweis, wieso die Band zu den Besten ihres Fachs gehört. Das hohe musikalisches Niveau aufrecht zu halten ist bei Dream Theater sowieso Programm und mit dem gleichnamigen Album ist der Band ein Werk gelungen, dass sich lohnt zu kaufen und vor allem lohnt zu hören.
Tracklist:
1. False Awakening
2. Enemy Inside
3. The Looking Glass
4. Enigma Machine
5. The Bigger Picture
6. Behind The Veil
7. Surrender To Reason
8. Along For The Ride
9. Illumination Theory
Bandmitglieder:
James LaBrie – Gesang
John Petrucci – Gitarre
John Myung – Bass
Jordan Rudess – Keyboards
Mike Mangini – Schlagzeug
Gründung:
1985