Band: Downfall Of Gaia
Album: Suffocating In The Swarm Of Cranes
Label/Vertrieb: Metal Blade (Sony)
Veröffentlichung: 5. Oktober 2012
Website: downfallofgaia.com
Geschrieben von: Thomas Lang
Die aus dem norddeutschen Raum stammenden Downfall Of Gaia, haben sich mit ihrem ursprünglich brachialen und Crust-lastigen Sound, in der Undergroundszene einen recht ordentlichen Namen gemacht. Die 2010 erschienene EP „Epos“ lies bereits eine gewisse Kurskorrektur hin zum Post-Hardcore/Metal erahnen, welche mit „Suffocating In The Swarm Of Cranes“, dem vorliegendem Debut, konsequent fortgesetzt wird.
Das Album startet mit einem fünfminütigen Instrumentalstück („Vulnus“), welches recht düster und Drone-lastig um die Ecke kommt, dann immer mehr Fahrt aufnimmt und nahtlos in „Drowning By Wing Beats“ übergeht. Mit flirrendem Gitarrenteppich kommt trotz der Double-Bass Attacken richtig muggeliges Post-Rock Feeling auf. Auch der Schreigesang fügt sich verblüffend gut ein. Plötzlich schlägt das Stück einen Haken und brettert in heftigstem Blackmetal Gewitter dahin, wie es Liturgy nicht besser könnten, nur um gleich im Anschluss in zähe Doom-Lethargie zu verfallen. Was für ein Auftakt! Abwechslung pur auf grandiosem Niveau und der ist bezeichnend für den weiteren Verlauf des Albums.
Fette rückkoppelnde Sludgeparts gehen über in verträumte Gitarrenmelodien, welche den Hörer einlullen. Großflächige Soundwände werden langsam aufgebaut und innerhalb von Sekunden durch rasendes Geballer wieder eingerissen. Eine derartig spannende Mischung aus Post-Metal, Ambient und Blackmetal ist mir so noch nicht untergekommen.
„I Fade Away“ beispielsweise erinnert zu anfangs deutlich an die genialen Ahab, bevor nach gut drei Minuten der Sturm losbricht. Die Ambient-Passagen im Mittelteil treiben jedem Neurosis Fan die Freudentränen in die Augen und beim epischen Finale werden Erinnerungen an die seligen ISIS wach. Trotz aller Vertrautheit, keimt keinerlei Plagiatsmief auf. Zu einfallsreich und überraschend sind die Windungen in den überlangen Epen und erzeugen dadurch eine beispielhafte Dynamik.
Fazit:
Keine leichte Kost, aber ganz großes Kino. Downfall Of Gaia schaffen mit „Suffocating In The Swarm Of Cranes“, ein äußerst gelungenes und intensives Werk, welches im momentan etwas verkrampft wirkendem Sludge/Postmetal-Genre, für reichlich Begeisterung sorgt. Die fließenden Songstrukturen erzeugen eine Postrock-typische, leicht träumerische Atmosphäre, welche geschickt durch verschiedenste Stilelemente aufgebrochen wird. Die so erzeugte Dynamik lässt das Album zu keinem Zeitpunkt langweilig werden. Wenn jetzt noch ein paar variablere Gesangslinien dazukämen, dann stünde der vollen Punktzahl nichts mehr im Weg.
Anspieltipp: „I Fade Away“
I
Tracklist:
1. Vulnus
2. Drowning By Wing Beats
3. In The Rivers Bleak
4. I Fade Away
5. Beneath The Crown Of Cranes
6. Giving Their Heir To The Masses
7. Asphyxia
Bandmitglieder:
Anton Lisovoj – Bass, Gesang
Johannes Stoltenburg – Schlagzeug
Dominik Goncalves dos Reis – Gitarre, Gesang
Peter Wolff – Gitarre, Gesang
Gründung:
2008