Band: Down
Album: Down IV Part I – The Purple (EP)
Label/Vertrieb: Roadrunner (Warner)
Veröffentlichung: 14. September 2012
Website: down-nola.com
Geschrieben von: Thomas Lang
Nach fünf Jahren meldet sich Down, die Supergroup um Ex-Pantera-Röhre Phil Anselmo, wieder mit neuem Studiomaterial zurück. Da es sich bei Down ja nach wie vor um ein Bandprojekt handelt, bei dem alle Mitstreiter anderweitig recht gut eingespannt werden, sind diese langen Intervalle zwischen den Veröffentlichungen auch durchaus plausibel. Scheinbar war man mit diesem Takt aber nicht mehr ganz zufrieden, so wurde nun eine Folge von vier EP’s angekündigt, welche die Fans in deutlich kürzeren Abständen beglücken soll.
Als erster Teil dieser Tetralogie steht nun „Down IV Part I – The Purple Ep“ in den Läden und kommt mit einer recht beachtlichen Spielzeit von gut 33 Minuten für eine Mini-LP recht üppig daher. Leider beschleicht einem schon bei erstmaligem Durchhören, dass sich Phil und Co. hier deutlich mehr an Quantität statt an bewährter Down-Qualität orientiert haben. Die folgenden Durchläufe erhärten den Verdacht und letztendlich ist man sicher: „The Purple Ep“ ist mindestens genauso schlecht, wie die letzten Metallica-Alben.
„Levitation“ beginnt noch standesgemäß groovend, driftet aber spätestens nach zwei Minuten, als Phil das erste Mal zum Mikro greift, in gepflegte Banalität ab. „Witchtripper“ dümpelt anschließend ebenso belanglos vor sich hin. Lieblos aneinander gereihte Riffs und ein Refrain wie er simpler nicht sein kann: „5x Witchtripper, all right! “. Die Tatsache, dass dieser Titel sogar als Single ausgekoppelt wurde, sorgt da schon für etwas Verwunderung.
„Open Coffins“ und „The Curse“ kommen etwas ausgefeilter um die Ecke und laden wenigstens ab und an zum Mitwippen ein. Zu mehr als etwas besserer Kneipen-Hintergrund-Beschallung taugen aber auch diese Nummern nicht. „This Work Is Timeless“ sollte man dann im Anschluss auch nicht gerade wörtlich nehmen. Wohl einer der Tiefpunkte der Down-Diskographie.
Zu guter Letzt aber doch noch ein Lichtblick. Mit „Misfortune Teller“ servieren Down noch einen ordentlichen Stampfer der sich über gut neun Minuten fett groovend dahinwälzt und fast schon versöhnlich stimmt. Der Sinn der eineinhalbminütige Pause am Schluss des Songs ist mir aber nach wie vor schleierhaft. Aber was solls, letztendlich rettet die Nummer den zweiten Punkt in der Bewertung und bewahrt „The Purple Ep“ vor einer totalen Katastrophe.
Fazit:
Bis auf das letzte Stück komplett für die Katz. Der Hype um Down war für mich eh noch nie nachvollziehbar und „The Purple EP“ bestätigt mir meine Meinung vollends. Hoffentlich werden die nächsten drei Teile besser.
Anspieltip: „Misfortune Teller“
Tracklist:
1. Levitation
2. Witchtripper
3. Open Coffins
4. The Curse
5. This Work Is Timeless
6. Misfortune Teller
Bandmitglieder:
Phil Anselmo – Gesang, Gitarre
Pepper Keenan – Gitarre
Kirk Windstein – Gitarre
Patrick Bruders – Bass
Jimmy Bower – Schlagzeug
Big Ross – Keyboards
Gründung:
1995