Band: Dirty Sound Magnet
Album: Western Lies
Genre: Alternative Rock / Psychedelic Rock / Blues
Label: Noisolution
VÖ: 12. Mai 2017
Webseite: dirtysoundmagnet.ch
Nachdem Frontmann Didier Coenegracht die Gruppe verlassen hatte, musste erstmals klar Schiff gemacht werden: Aus dem altbewährten Classic Rock-Quartett wurde ein unberechenbares „Creative Power Trio“, dem alle Möglichkeiten offenstehen. Und Gitarrist und Zeremonienmeister Stavros Dzodzos, der von Anbeginn die Texte schrieb, übernahm den Gesangspart.
Eigenwillig, zäh und ausdauernd wie man die Fribourger kennt (ob Rennfahrer Jo Siffert oder Künstler Jean Tinguely), haben sich Dirty Sound Magnet von sämtlichen musikalischen Zwängen befreit. Das Blues- und Hardrock-Korsett wurde den Westschweizern auf Dauer wohl doch zu eng. Auf ihrer Facebook-Seite ist zu lesen, dass sich die Gruppe entschieden hätte, „mit dem Imitieren von amerikanischen Bands aufzuhören“. Freilich wurden Dirty Sound Magnet von zahlreichen amerikanischen und britischen Gruppen beeinflusst, doch der griechische Ungare Stavros, der Italiener Marco sowie der Schweizer Maxime „seien nun gross genug, um alleine zu fliegen“.
Das Drittwerk „Western Lies“ ist ein Neustart und deshalb als zweites Debüt-Album zu verstehen. In echter DIY-Manier verkroch sich die Band ein Jahr lang im eigenen Studio-Proberaum, schrieb und arrangierte die neuen Songs im eigenen Tempo. Tatsächlich entfacht das Trio ein progressives Feuerwerk, welches sich stilistisch schwer einordnen lässt. Oft nicht auf Anhieb zugänglich, spielen Dirty Sound Magnet eine abenteuerliche und neugierige Art der Rockmusik. Psychedelische Fragmente und ruhige sphärische Klänge mit melancholischen Zügen werden an anderer Stelle gleich wieder wild verworfen. Da klatscht der Musikliebhaber Beifall.
Thematisch übt die Gruppe Kritik an der Profitgier („Cash Cow Superstar“, „Homo Economicus“) sowie am westlichen Lebensstil („Western Lie“). Wenn es um Plünderung und Ausbeutung durch den Westen geht, kommt man auch an der Geschichte Amerikas nicht vorbei. So ist der Track „The White Man’s Burden“, benannt nach dem selbstgefälligen Gedicht von Rudyard Kipling aus dem Jahre 1899 über den „humanitären Akt der Kolonialisierung“ sowie über die „imperiale Verpflichtung der USA“, hochaktuell.
Tracklist:
1. The Sophisticated Dark Ages (2007-Present)
2. Cash Cow Superstar
3. A Gutted Diva
4. Homo Economicus
5. The White Man’s Burden
6. Western Lie
7. Eastern Flood
8. My Dolly Bird
9. Ecstasy Of God
10. …And Then We Die
11. The Prophet And His Prophet
12. Merry People
Bandmitglieder:
Stavros Dzodzos – Gitarre und Gesang
Marco Mottolini – Bass
Maxime Cosandey – Schlagzeug
Gründungsjahr:
2007
Text: Urs Breig